Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Kolloquium

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Prof. Dr. Horst Völz: "Zur Relativität von Information und Störung" (Vortrag)

Prof. Dr. Horst Völz: "Zur Relativität von Information und Störung" (Vortrag)

  • Wann 20.04.2016 von 18:00 bis 20:00
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Information und Störung hängen eng miteinander zusammen und können nicht einzeln definiert werden. Dies wird an typischen Beispielen gezeigt (u. a. Bilder, Digitalisierungen und Ruhestörung). Ergänzend werden dann die Gebiete benannt, in denen Störungen auftreten. Abschließend wird eine Definition beider versucht.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dr. Stefan Höltgen, Nikita Braguinski & Studierende: "Studentische Projekte zum Themenbereich des Computerschachs" (Projektvorstellung)

Dr. Stefan Höltgen, Nikita Braguinski & Studierende: "Studentische Projekte zum Themenbereich des Computerschachs" (Projektvorstellung)

  • Wann 27.04.2016 von 18:00 bis 20:00
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Im Wintersemester 2015/16 fanden ein Master-Seminar und ein Projektseminar zur Geschichte, Theorie und Implementierung des Computerschachs statt (realisiert von Nikita Braguinski und Dr. Stefan Höltgen) sowie ein BA-Seminar zur formalen Spieltheorie (Leitung: Dr. Stefan Höltgen). Teilnehmer aller drei Lehrveranstaltungen waren eingeladen, ihre Modulabschlussprüfung als Projekt zu realisieren. Entstanden sind dabei ganz unterschiedliche studentische Projekte zum Themengebiet des Computerschachs. Am Mittwoch, den 27.4. werden diese ab 16:30 Uhr im Rahmen des „Game Circuit #15“ im Signallabor vorgestellt. Da zwei der Projekte medienperformativen Charakter besitzen, werden diese ab 18:15 Uhr im Medientheater im Rahmen des Kolloquiums „Medien, die wir meinen“ präsentiert und anschließend diskutiert.

Vorgestellt werden die Projekte von Ulrike Schulz, Alena Martens, Silvio Lippert, Wibke Oesterhaus, Nora Walraph & Veronika Porwit sowie Joshua Woller & Jakob Hartung.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Jan Claas van Treeck: "Entfernensehentöten. Die Erfindung der tödlichen Telepräsenz als Enträumlichung. Überlegungen zu den Anfangstagen der Fernsehentwicklung" (Vortrag)

Jan Claas van Treeck: "Entfernensehentöten. Die Erfindung der tödlichen Telepräsenz als Enträumlichung. Überlegungen zu den Anfangstagen der Fernsehentwicklung" (Vortrag)

  • Wann 04.05.2016 von 18:00 bis 20:00
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Fernsehen war mitnichten immer das Massenmedium mit Unterhaltungsinhalten, als das es heutzutage wahrgenommen wird. In der Frühpase des Fernsehens, war Fernsehen u.a. gedacht als Fern-Sehen, als Medium der echten Telepräsenz, das im Zweiten Weltkrieg zur tödlichen Reife kam mit der Entwicklung fernsehgelenkter Systeme, die wir mit heutigen Termini „Drohnen“ nennen würden.
Der Vortrag von Jan Claas van Treeck soll eine kurze Bestandsaufnahme eines fast vergessenen Seitenarmes der frühen Fernsehentwicklung bieten und diese Entwicklung an ihre Eskalationen und Implikationen für die technische und soziale Welt der Gegenwart anschließen.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dr. Panos Kouros: "Performative archiving in Kosmos. Preliminary remarks" (Vortrag)

Dr. Panos Kouros: "Performative archiving in Kosmos. Preliminary remarks" (Vortrag)

  • Wann 11.05.2016 von 18:00 bis 20:00
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At the junction of performative urbanism and art in the public sphere, sonic arts and archival media studies, Kosmos project relies on a method of real-time archiving of public space that I have termed 'performative archiving action'. Works are undertaken in Kosmos, Berlin and Neos Kosmos, Athens, in the different contexts of urban regeneration pressures in these neighborhoods. Archiving is conceived as performance creating conditions for emerging public sphere(s); linking acting persons, dispersed publics, different localities through specific actions of documenting/ classifying/ re-using/ re-contextualizing data, and made public as a continuum across web interfaces and interhuman dispositions. The performative aspect relates to both human performing tasks and the internal generative operations of the archive.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Ioana B. Jucan: "Machine Thinking and Algorithmic Theatre" (Vortrag mit Performance)

Ioana B. Jucan: "Machine Thinking and Algorithmic Theatre" (Vortrag mit Performance)

  • Wann 18.05.2016 von 18:00 bis 20:00
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What is called machine thinking? Using insights drawn from theatre, performance, and philosophy, this presentation identifies two different modes of thinking – in relation to a machine’s operation and in relation to its performance for humans –  that may be characterized as “machine thinking” and argues that the (old) medium of theatre is well suited to exploring the interplay between them. These modes of thinking are essentially undergirded by acts of simulation and dissimulation. A genealogy of the first mode of machine thinking will be traced back to Descartes’ method and experiment of radical doubt (in the Discourse on the Method and the Meditations). The second mode of machine thinking will be discussed in relation to the Turing test and chatbots. The “algorithmic theatre” developed by theatre-maker Annie Dorsen in recent years will serve as the ground for an exploration of machine thinking in performance.

 
The presentation will include a short performance titled How I Became a Thinking Machine.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Thomas Nückel: "Episteme(n) des Digitalen. Berechenbarkeit als Sphäre hochtechnischer Medien" (Master-Arbeit)

Thomas Nückel: "Episteme(n) des Digitalen. Berechenbarkeit als Sphäre hochtechnischer Medien" (Master-Arbeit)

  • Wann 25.05.2016 von 18:00 bis 20:00
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Wo liegt aus technomathematischer Sicht die Grenze dessen, was operative Medien leisten können? Um dies zu klären, wird die für Friedrich Kittler so bedeutende Quelle „On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem“ von 1936 durch die Brille Kurt Gödels und der modernen theoretischen Computerwissenschaften neu nuanciert gelesen.

Zur Einführung wird auf Basis von Kurt Gödels maschinenorientierter Auslegung der Turingmaschine das Prinzip der Berechenbarkeit umrissen. Anhand von Turingmaschine und quantum computing (als auf den Bereich des Berechenbaren beschränkte Beispiele) und Turings δ-Folge sowie accelerating Turing machines (als Beispiele für unberechenbare Folgen bzw. für super-tasks und hypercomputation) soll die Gretchenfrage der halbtechnischen Medienwissenschaft – die Frage nach dem Verhältnis von Logik und Maschine ­– erneut gestellt werden. Versucht wird, ob sich nicht anhand von Berechenbarkeit die Sphäre hochtechnischer Medien bestimmen und so ein technisch fundierter Ansatz zu aktuell verhandelten Konzepten wie den Medienökologien beisteuern lässt.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Franziska Ripplinger: "Computerspiele als Lernprogramme – die Analyse des Lernpotentials eines Egoshooters" (Master-Arbeit)

Franziska Ripplinger: "Computerspiele als Lernprogramme – die Analyse des Lernpotentials eines Egoshooters" (Master-Arbeit)

  • Wann 01.06.2016 von 18:00 bis 20:00
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Lernprogramme sind heutzutage bereits zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Edutainment, digital Game-Based Learning und Serious Games sind Begriffe, die Lernspiele beschreiben. Programme, die hauptsächlich für den Erwerb von Wissen und anderen Fähigkeiten und Kompetenzen entwickelt wurden. Es gibt bereits Matheprogramme, Vokabeltrainer und andere Softwareanwendungen, die v.a. Wissen für den curricularen Unterricht vermitteln sollen. 

Doch was ist mit den kommerziellen Unterhaltungsspielen (COTS), die für den Spielspaß und nicht für den Wissenserwerb entwickelt wurden? Können diese Spiele ebenfalls Lernprozesse beim Spieler auslösen oder möglicherweise auch andere Prozesse in Gang setzen? 
Die Masterarbeit untersucht die Fragestellung, in wie fern Unterhaltungsspiele Lernprozesse auslösen können und was sonst unter „Lernen“ im weitesten Sinne verstanden werden kann. Dazu wird mit Hilfe von Lernmodellen der Egoshooter „America ́s Army“ auf das Lernpotential untersucht. Bei diesem Spiel kommt es weniger auf die Vermittlung von Wissen, sondern eher auf „versteckte“ Lernprozesse an, die im Vortrag konkret erläutert werden sollen. Die Arbeit befindet sich noch im Schaffensprozess und bietet deshalb viel Raum für Diskussionen.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Robert Smid: "Why Is the Tomb of Moses Empty? Mythical Discourse as Operative Temporal Framework in Psychoanalysis" (Vortrag)

Robert Smid: "Why Is the Tomb of Moses Empty? Mythical Discourse as Operative Temporal Framework in Psychoanalysis" (Vortrag)

  • Wann 08.06.2016 von 18:00 bis 20:00
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Even though “myth” is a prominent leitmotif of psychoanalysis, interpretations of both Freud and Lacan have so far almost entirely missed out on reflecting upon the questions of why, how, and to what end mythical discourse is employed in the first place by the mentioned authors.

My presentation will hence begin with a recapitulation of how deconstruction approached the temporal idiosyncrasies of Freud’s conceptualization of mythical events. I will argue, however, that the conditions of any mythic event taking place can be investigated from a media theoretical perspective, which also proves to be more suitable to Lacanian practice. Therefore, I regard the myth as a means of temporal manipulation in which such themes as the “Names-of-the-Father,” “castration,” and “phallus” are all intertwined, and thus operate in a time-critical manner. An empty signifier (phallus) via an operation (castration) can execute a primordial action (Names-of-the-Father), whose operative temporal framework is labelled myth in psychoanalysis. Next, I will propose that the diagrammatization of these relations as the Graph of Desire, both in its respective process of modeling as well as an actual graph, enacts the various temporal dimensions of simultaneity, synchronicity, recursivity, etc., all of which are triggered by an original lack: a hole/halt in the flow of time. As a conclusion, I will present Lacan’s reading of Freud’s two case studies during his early, so-called pro-seminars, and argue that the way he situates mythical discourse as “the neurotic’s individual myth” in fact relies heavily on a technique that produces asynchronic simultaneity via recursivity.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Alisha Führer: "Die Realität der „Lügenpresse“. Eine qualitative Analyse der normativen Nachrichtenqualität in Bezug auf die Flüchtlingsthematik anhand der Tagesschau" (Master-Arbeit)

Alisha Führer: "Die Realität der „Lügenpresse“. Eine qualitative Analyse der normativen Nachrichtenqualität in Bezug auf die Flüchtlingsthematik anhand der Tagesschau" (Master-Arbeit)

  • Wann 15.06.2016 von 18:00 bis 20:00
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Das Wort „Lügenpresse“ ist ein historisch belegter Begriff, der derzeitig seine Renaissance erlebt und im Jahr 2014 sogar zum „Unwort des Jahres“ gekürt wurde. 


Er wird seit jeher genutzt, um Meinungen, die nicht der eigenen entsprechen, zu diskreditieren. Damit einhergehend wird der Verdacht der Manipulation durch die Medien geschürt und es kommt zum Vertrauensverlust gegenüber diesen. 
In Zeiten, in denen Gegenöffentlichkeiten ein (Inter-)Netz aus Angst schüren, „besorgte Bürger“ Spaziergänge durch die Straßen Deutschlands unternehmen, populistische Politiker „Pinocchio-Presse“ skandieren und ehemalige Journalisten von „gekauften Journalisten“ schreiben, ist die Frage nach der Objektivität der Medien von besonderer Bedeutung. 
Es ist gesellschaftlich und wissenschaftlich relevant zu hinterfragen, wie begründet die Vorwürfe, die mittlerweile zum Alltag gehören und die bereits über die Chatrooms des Internets hinausgewachsen sind, tatsächlich sind.
Aus diesem Grund möchte ich mich in meiner Masterarbeit mit der Frage beschäftigen, ob es den Medien noch möglich ist, normative Qualitäten aufzuweisen und damit einhergehend die Frage beantworten, wie Medien Informationen vermitteln. 
 
Ich möchte mit diesen Ergebnissen versuchen, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen und sie wissenschaftlich zu widerlegen. Diese Arbeit soll somit ein Beitrag zur aktuellen Mediendebatte sein und sich so der Gegenöffentlichkeit stellen.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Johannes Maibaum: "Schnelle Transformationen. Eine medienarchäologische und objektorientierte Untersuchung von Fourier-Transformationsalgorithmen" (Master-Arbeit)

Johannes Maibaum: "Schnelle Transformationen. Eine medienarchäologische und objektorientierte Untersuchung von Fourier-Transformationsalgorithmen" (Master-Arbeit)

  • Wann 22.06.2016 von 18:00 bis 20:00
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Seit ein paar Jahren wird in der Medienwissenschaft zunehmend eine aus dem angloamerikanischen Raum stammende, metaphysisch inspirierte Theorie diskutiert: die sogenannte „Object-Oriented Ontology“ (Objektorientierte Ontologie, kurz: OOO).  Diese macht es sich zur Aufgabe, die medientechnischen Dinge, die in den Mediensystemen operierenden „Objekte“ selbst zu Wort kommen zu lassen. Ein Ansatz also, welcher der hiesigen Medienarchäologie zumindest methodisch sehr nahe steht.

 
Die entstehende Master-Arbeit versucht daher in einem medientheoretischen Experiment die Anwendung dieses Theoriemodells auf ein beispielhaftes, paradigmatisches Objekt aktueller digitaler Medienkultur, den Algorithmus. Konkret sollen dabei zwei Algorithmen näher beleuchtet werden: Erstens der klassische Algorithmus zur Koeffizientenbestimmung einer Fourier-Reihenentwicklung vom Beginn des 19. Jahrhunderts und zweitens die „schnelle Fouriertransformation“ (Fast Fourier Transform, FFT), Grundlage der meisten heutigen DSP-Technologien.
 
Im Sinne der „angewandten OOO“ Ian Bogosts wird den „unit operations“, den „Grundoperationen“ dieser zwei Algorithmen nachgespürt. Für eine technikaffine Medienwissenschaft stehen dabei vor allem die Unterschiede zwischen einer „naiven“ Beschreibung von Algorithmen und ihrer zeitkritischen Implementierung auf Digitalcomputern zur Debatte.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Jonas James: "Die Sprache des Kalküls. Die pragmatische Sprach- und Handlungsphilosophie als Grundlage einer Medienepistemologie der Berechenbarkeit" (Master-Arbeit)

Jonas James: "Die Sprache des Kalküls. Die pragmatische Sprach- und Handlungsphilosophie als Grundlage einer Medienepistemologie der Berechenbarkeit" (Master-Arbeit)

  • Wann 29.06.2016 von 18:00 bis 20:00
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Wie lässt sich der Übergang von Sprache zu Handlungen begreifen? Diese Frage, die ohne weiteres zu den klassischen Problemstellungen der Epistemologie hinzugezählt werden kann, führt ebenfalls zu erstaunlichen Antworten und Lösungsansätzen quer durch alle Fachdisziplinen. Für die nachfolgende Untersuchung sind die Lösungsansätze jener Fachdisziplinen relevant, die maßgeblich für die Existenz(weise) technischer Medien sind (zu erwähnen ist hier die Informatik, Kybernetik und die pragmatische Sprach- und Handlungsphilosophie). Was all diesen Ansätzen je-eigen ist und bereits treffend von Friedrich Kittler in seinem Essay Die Welt des Symbolischen – eine Welt der Maschine beschreiben wurde ist ein Symbolsystem mit dem Vermögen unter bestimmten, wohldefinierten Bedingungen in das Reale einzugreifen, es zu formen und neue Interpretationsweisen der Subjekt-Objekt Relation hervorzubringen. Dieser Vorgang von Sprache zur Handlung vollzieht sich insbesondere in technischen Medien. Demnach bietet das technische Medium nicht nur eine Lösung für den Übergang von Sprache zu Handlung, sondern bestimmt auch rekursiv die Bedingungen und Gründe einer Epistemologie des Technisch-Medialen, die im Verlauf der Untersuchung den Begriff Medienepistemologie tragen wird. Der pragmatische Ansatz spielt hierbei eine entscheidende Rolle, dessen Wahrheitsanspruch sich aus der Übereinstimmung von Vorstellungen mit der Wirklichkeit und seine Geltung aus dem Vorgang des Sich-Geltend-Machens erschließt.           

Ziel dieses Vorhabens ist die fruchtbare Integration des pragmatischen Ansatzes in den Kanon der Berliner Medienwissenschaft und einer möglichen Initialzündung medienepistemologischer Diskurse über die Gründe der Bedingungen technischer sowie materieller Berechenbarkeit. 
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Sara Yazdani: "Constantly in Flux: a conception of Wolfgang Tillmans’s cosmology" (Vortrag)

Sara Yazdani: "Constantly in Flux: a conception of Wolfgang Tillmans’s cosmology" (Vortrag)

  • Wann 06.07.2016 von 18:00 bis 20:00
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Under the title Constantly in Flux this paper wish to introduce an ongoing doctoral dissertation on the work of the German artist Wolfgang Tillmans. Wolfgang Tillmans is eminently an artist whose practice is bound with photography. Yet, his extensive body of work immensely appears to advance a larger and more complex study of digital art, materialized and mediated through diverse media and technologies. Tillmans has since the 1980s been working with diverse imagining and printing modalities bound up with peripherals such as the scanner, the inkjet printer, digital camera, video technology, the Xerox machine, exploited in different forms, versions and times. Giving a voice to these analogue and digital media technologies, and looking at the feedback mechanism between the artists and his different apparatuses, as a place of development, the study will allow us to understand the specific context and materiality of these specific works – and examining the works from such perspective engenders the particular affordances of these specific technologies, a dualism crucial to understand not only the ontology of photography but also larger concepts of perceptual systems and questions of visibility, and different forms of subjectivity. 

 
By a close reading of Tillmans’s Xerox works Sonne (1987) and Strand nach welle (1987), and one of his early video works Tv Snow (1987) this paper will from a media archaeological perspective aim to develop a discussion of a (media) diagrammatic thinking of media and images that reveals an investigation of the convergence between technological and biological lives. Such thinking moves away from the idea of the artwork as a thing or object towards an understanding of it as an event that modulates effects and situations within larger networks and processes. 
 
 
 
 
 

Atefeh Kheirabadi: "Zeit-Ton-Bild: Temporalität des Films" (Master-Arbeit)

  • Wann 13.07.2016 von 18:00 bis 20:00
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Wie wird die Zeit im Film vermittelt? Wird sie im Film durch Aneinanderreihung der Bilder linear dargestellt? Um dies zu klären, werde ich mich in der entstehenden Master-Arbeit mit der Bergson´schen Zeitkonzeption Dauer und den Kino-Büchern von Gilles Deleuze auseinandersetzen. Im Laufe der Gegenüberstellungen in meiner Arbeit wird meine Gegenhaltung zur Bergson´schen Kritik an der Kinematographie deutlich, welche er als Verfälschung der Zeitwahrnehmung und der Dauer versteht.

Der Film ist ein audiovisuelles Medium. Wenn man den Film also auf akustischer Ebene betrachtet, dann kann man im Vergleich von der Bergson´schen Dauer und der Melodiewahrnehmungstheorie von Edmund Husserl Parallelen feststellen, welche die Zeitwahrnehmung betreffen. 
Optik und Akustik unterstehen anderen Gesetzen im Hinblick auf ihre zeitkritischen Aspekte. Daher stellt sich die Frage, wie sich Bild und Ton im Film zeitlich zueinander verhalten, wenn Ton und Bild zusammengefügt werden, und eine vereinheitlichende Ordnung nach einer Zeitrechnung abspielen: Synchronisation. 
Das Zusammenspiel von Bild und Ton als zwei Filmkomponenten bildet ein Ganzes, wodurch der Film befähigt wird, die Zeit nicht linear, sondern als temporales Kontinuum darzustellen. 
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Patricia Jäggi: "Radio is more than NOISE – Medienarchäologisches Hören von Kurzwellenradio" (Vortrag)

Patricia Jäggi: "Radio is more than NOISE – Medienarchäologisches Hören von Kurzwellenradio" (Vortrag)

  • Wann 20.07.2016 von 18:00 bis 20:00
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Radio is more than noise? Der Titel verweist auf zwei Gedanken hinter Patricia Jäggis Untersuchung von Kurzwellen-Tonarchivalien: Zum einen ist er eine Umkehrung der Annahme, des Alltagsverständnisses, dass Radio als Medium der Kommunikation vor allem Botschaften, semantische Inhalte sendet. Das tut es natürlich auch, aber nicht nur – vor allem nicht, wenn es um mein Untersuchungsfeld, das Kurzwellenradio geht. Da wird man heute noch zum DXer oder Wellenjäger, das Treffen einer Radiowelle – v.a. auch in guter Qualität – wird zur Glückssache. Zum anderen verweist der Titel ebenfalls darauf, dass sich hinter dem akustischen Noise ganze Verkettungen von elektromagnetischem Noise im Sinne von signaltechnischen Störungen eines Apparateparks (Shannon/Weaver) verbirgt. 

Der gehörte Noise wird dabei aber nicht als asemantisches Ungewolltes verstanden, sondern soll als Indikator auf medientechnische Prozesse genutzt werden. In dem Sinne wird der akustische Noise zur medienarchäologischen Klangquelle - über die Beschaffenheit des Noises sollen Hypothesen über die involvierten operativen Prozesse und Apparate erstellt werden.
 
In einem partizipativen Hörexperiment während des Kolloquiums soll dazu versucht werden, über ein medienarchäologisches Hören von Noise-Anteilen diese Signalketten und -verkettungen zu rekonstruieren und zu diskutieren. 
 
Für das Experiment bitten wir interessierte TeilnehmerInnen, eigene Kopfhörer mitzubringen.

Dr. Stefan Höltgen: "Computerarchäologie" (Dissertation)

  • Wann 26.10.2016 von 18:00 bis 20:00
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Nachdem ich zuletzt an einem Beispiel die theoretischen Implikationen meines laufenden Forschungs-/Dissertationsprojektes vorgestellt habe, möchte ich diese nun mit einer dedizierten Methode zusammenlaufen lassen, um daraus einen Begriff von „Computerarchäologie“ zu entwickeln. Dabei wird es zunächst darum gehen, an zwei computerhistorischen „Problemfällen“ die Notwendigkeit einer neuen, präziseren Sichtweise auf Computer als epistemische Objekte anzustoßen. Daraus werden die Fragen aufgeworfen, wie Computer mit Mitteln der Medienarchäologie untersucht werden können, welche Eskalationen der Medienarchäologie sich daraus ergeben und welche methodologischen Konsequenzen sich für das Sprechen/Schreiben und Denken über Computer daraus überhaupt ergeben. Neben einer medientheoretischen wird dazu auch eine mediendidaktische Perspektive einzunehmen sein, die Computer auf deutliche(re) Weise als Episteme (Gegenstände eines „Willen zum Wissens“) kennzeichnet. Zuletzt soll dadurch auch erkennbar werden, an welchen Stellen sich Medienwissenschaft und Informatik überschneiden und aneinander gewinnen können, wenn beide Computer nicht länger bloß als historische, sondern auch als archäologische Artefakte mit differenzierten Werkzeugen untersucht werden.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Mai Le: "Das Phänomen Hatsune Miku. Zur Beziehung zwischen virtuellem Darsteller und Publikum im Live-Kontext" (Bachelorarbeit)

Mai Le: "Das Phänomen Hatsune Miku. Zur Beziehung zwischen virtuellem Darsteller und Publikum im Live-Kontext" (Bachelorarbeit)

  • Wann 09.11.2016 von 18:00 bis 20:00
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Das Phänomen „Hatsune Miku“ gilt als jüngste Entwicklung der virtuellen Stars, die mit ihren Hologramm-Konzerten für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat. Während vermehrt längst verstorbene, aber stets hochverehrte Künstler wie Tupac, Michael Jackson oder zuletzt Ronnie James Dio auf der Bühne als Hologramm Projektionen augenscheinlich zum Leben erweckt werden, jubeln die Fans von Hatsune Miku einem vollkommen virtuellen Wesen zu. Diese körperlose Gestalt des Vokaloiden eröffnet eine neue Dimension in der Debatte um die Bedeutung von Live bzw. Liveness, die insbesondere in den 90er Jahren in den Performance Studies heiß diskutiert wurde. Kann diese Art von vorproduzierter und hochtechnisierter Performance tatsächlich als „live“ bezeichnet werden? 

Diese Bachelorarbeit stellt eine Symbiose zwischen der Musik- und Medienwissenschaft dar und richtet ihr Hauptaugenmerk vor allem auf die Beziehung zwischen dem virtuellen Darsteller und dem Publikum. Als medienwissenschaftlicher Fokus soll auf Grundlage von Norbert Wieners Hauptwerk „Kybernetik. Regelung und Nachrichtenübertragung im Lebewesen und in der Maschine“ diskutiert werden, ob diese Mensch-Maschine Beziehung als kybernetisches System aufgefasst werden kann. 

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Rodoula Tsouchnika: "Zur Archivierung des Films: Speichermedien im Vergleich" (Master-Arbeit)

Rodoula Tsouchnika: "Zur Archivierung des Films: Speichermedien im Vergleich" (Master-Arbeit)

  • Wann 16.11.2016 von 18:00 bis 20:00
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In den letzten Jahren hat sich die digitale Filmproduktion und -projektion immer mehr durchgesetzt, nur wenige Regisseure wie Christopher Nolan oder Quentin Tarantino drehen ihre Filme noch auf analogem Filmmaterial. Für die Archivierung alter Filmbestände wird die Erstellung digitaler Kopien der Filme als wichtige Sicherungsmethode angesehen; die Bundesregierung stellt jährlich eine Million Euro für die Digitalisierung des filmischen Erbes zur Verfügung. 

 
Für die klassische Archivierung ist die Verbindung zwischen Inhalt und Träger besonders wichtig. Wie lässt sich das mit dem digitalisierten Film vereinbaren, der verlustfrei kopiert werden kann, und was verändert sich in Bezug auf den früher vorherrschenden fotografischen Film oder das Videoband, bei denen die Exklusivität des Originals auch nicht gegeben war? Welche Konsequenzen hat die Umwandlung eines analogen Films in ein digitales Format, und welchen Einfluss hat das Speichermedium auf den Film? Dazu möchte ich den fotografischen Film, das Magnetband und die Festplatte auf ihre Eigenschaften sowie die Prozesse bei der Aufzeichnung und Wiedergabe untersuchen.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Manuel Günther: "Save early, save often: Wie das Abspeichern die Zeit verändert" (Vortrag)

Manuel Günther: "Save early, save often: Wie das Abspeichern die Zeit verändert" (Vortrag)

  • Wann 23.11.2016 von 18:00 bis 20:00
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Liest eine universelle Rechenmaschine Anweisungen ein, die wir Software
nennen, wird sie in Ausübung dieser Anweisungen zu einer speziellen
Rechenmaschine. Software, die Zwischenstände ihres eigenen Verlaufs
speichert, produziert damit prometheisch etwas, das ihr gleicht. Der
Blick auf Speichermechaniken in Computerspielen macht deutlich, wie
streng zeitkritische Interaktion zu Zeitüberbrückung umbricht und
Zeitschleifen als Rekurrenz von Programmschleifen entstehen. Das
Aufschreiben definierender Zustände schreibt sich selbst als Botschaft
in das Medium ein; umso stärker, je mehr Inhalt gespeichert wird. Als
Konsequenz der zuletzt totalen Speicherung von Computerspielständen
kollabiert die Linearität. Im operativen Vollzug ausgewählter Beispiele
dessen, was nach Kittler „kein Mensch mehr“ schreibt, bereisen wir die
Zeiten der digitalen Zeichen.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Ulrich Küspert: "Ein medienarchäologischer Blick auf den Fernsehapparat" (Master-Arbeit)

Ulrich Küspert: "Ein medienarchäologischer Blick auf den Fernsehapparat" (Master-Arbeit)

  • Wann 30.11.2016 von 18:00 bis 20:00
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Das Fernsehen als Massenmedium ist immer wieder von neuem Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Insbesondere im medien- und kulturwissenschaftlichen Forschungsbereich gibt es zahlreiche Forschungsansätze und Publikationen, die den Perspektivenreichtum auf das Medium laufend erweitern. Zumeist stehen dabei historische, institutionelle, programmatische oder ästhetische Aspekte im Fokus. So rückt der Apparat als technisches Medium zwangsläufig in den Hintergrund.

Die Masterarbeit möchte deshalb einen Ansatz wählen, der sich von den in der traditionellen Medienwissenschaft üblichen Zugängen und Methoden abgrenzt. Der Fernsehapparat soll nicht als Massenmedium, sondern als zeitkritisches, technisches Medienartefakt betrachtet werden. Um dieser Betrachtung eine Rahmung zu geben, wird er mithilfe des medienarchäologischen Blickes untersucht. Die Medienarchäologie als Methode und Analysewerkzeug hat sich innerhalb der Medienwissenschaft als alternativer Zugang zu Problemstellungen etabliert und neue Herangehensweisen an medientechnische Apparate eröffnet. Roter Faden der Arbeit wird die Frage sein, wie ein Blick auf den Fernsehapparat unter medienarchäologischen Bedingungen aussehen kann?

Im ersten Teil der Arbeit steht der Paradigmenwechsel im Zentrum, der auf medientechnischer Ebene im Übergang vom mechanischen zum vollelektronischen Fernsehen deutlich wird. Die technischen Möglichkeiten der zunächst als Meßinstrument konzipierten Braunschen Röhre sprengten die relativ engen Grenzen der mechanischen Bildzerlegung- und Wiedergabe.

Weisen des Fernsehens abseits des Massenmedialen bilden den zweiten Block der Arbeit. Analytisches Fernsehen und militärisches Fernsehen werden betrachtet. Welche Formen des Fernsehens finden hier unter welchen technischen Bedingungen statt? Welche technischen/zeitkritischen Besonderheiten lassen sich erkennen? Welche technischen Veränderungen treten jeweils an den Röhren auf? Untersucht werden sollen insbesondere (Speicher)Oszilloskope, die Radartechnik und der Einsatz von Fernsehbomben im 2. Weltkrieg. 

 

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dr. Thomas Fischer: "Forschung zwischen vorhersehbaren Maschinen und entwerfenden Menschen" (Vortrag)

Dr. Thomas Fischer: "Forschung zwischen vorhersehbaren Maschinen und entwerfenden Menschen" (Vortrag)

  • Wann 14.12.2016 von 18:00 bis 20:00
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Mensch entwirft Maschinen. Maschinen wiederum prägen Mensch und unterstützen Mensch beim Entwerfen. Gleichzeitig ist unser Verhältnis zur Maschine (abstrahiert zur Black Box) ein Modell für Theorieentwicklung. Wie kann vor diesem Hintergrund eine Theorie vom Verhältnis von Mensch und Maschine entwickelt werden? Und wie kann basierend auf solchen Theorien empirisch geforscht werden? In diesem Vortrag sollen mögliche Antworten auf diese Fragen aus Sicht der Kybernetik zweiter Ordnung erörtert werden.


Zunächst werden, ausgehend von einer kritischen Betrachtung der Black Box und Shannon's Schematic Diagram of a General Communication System, kybernetische Theorien des Menschen sowie menschlicher Konversation entwickelt. Diese unterscheiden sich von konventionellen wissenschaftlichen Theorien und Modellen unter anderem durch die Berücksichtigung des subjektiven Beobachters, von zirkulärer Kausalität und von Nicht-Determinierbarkeit.

Darauf aufbauend wird ein aktuelles Forschungsprojekt vorgestellt das den entwerfenden Menschen empirisch, unter Berücksichtigung subjektiven Beobachtens, zirkularer Kausalität und von Nicht-Determinierbarkeit untersucht. Ein für diesen Zweck entwickelter Versuchsaufbau, experimentelle Mensch-Maschine-Schnittstellen, mathematische Methoden und vorläufige Ergebnisse sollen besprochen werden.