Johannes Maibaum: "Schnelle Transformationen. Eine medienarchäologische und objektorientierte Untersuchung von Fourier-Transformationsalgorithmen" (Master-Arbeit)
- https://www.musikundmedien.hu-berlin.de/de/medienwissenschaft/medientheorien/kolloquium1/johannes-maibaum-schnelle-transformationen-eine-medienarchaeologische-und-objektorientierte-untersuchung-von-fourier-transformationsalgorithmen-master-arbeit
- Johannes Maibaum: "Schnelle Transformationen. Eine medienarchäologische und objektorientierte Untersuchung von Fourier-Transformationsalgorithmen" (Master-Arbeit)
- 2016-06-22T18:00:00+02:00
- 2016-06-22T20:00:00+02:00
- Wann 22.06.2016 von 18:00 bis 20:00
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Seit ein paar Jahren wird in der Medienwissenschaft zunehmend eine aus dem angloamerikanischen Raum stammende, metaphysisch inspirierte Theorie diskutiert: die sogenannte „Object-Oriented Ontology“ (Objektorientierte Ontologie, kurz: OOO). Diese macht es sich zur Aufgabe, die medientechnischen Dinge, die in den Mediensystemen operierenden „Objekte“ selbst zu Wort kommen zu lassen. Ein Ansatz also, welcher der hiesigen Medienarchäologie zumindest methodisch sehr nahe steht.
Die entstehende Master-Arbeit versucht daher in einem medientheoretischen Experiment die Anwendung dieses Theoriemodells auf ein beispielhaftes, paradigmatisches Objekt aktueller digitaler Medienkultur, den Algorithmus. Konkret sollen dabei zwei Algorithmen näher beleuchtet werden: Erstens der klassische Algorithmus zur Koeffizientenbestimmung einer Fourier-Reihenentwicklung vom Beginn des 19. Jahrhunderts und zweitens die „schnelle Fouriertransformation“ (Fast Fourier Transform, FFT), Grundlage der meisten heutigen DSP-Technologien.
Im Sinne der „angewandten OOO“ Ian Bogosts wird den „unit operations“, den „Grundoperationen“ dieser zwei Algorithmen nachgespürt. Für eine technikaffine Medienwissenschaft stehen dabei vor allem die Unterschiede zwischen einer „naiven“ Beschreibung von Algorithmen und ihrer zeitkritischen Implementierung auf Digitalcomputern zur Debatte.