Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Kolloquium

Christina Vagt: Das Vergessen der Technik. Medienontologie nach Heidegger

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 12.01.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Christina Vagt berichtet über ihr kürzlich abgeschlossenes Promotionsprojekt und stellt einige der Ergebnisse über Physik und Medium bei Martin Heidegger zur Diskussion.

Außerdem soll der Abend dazu dienen, mit Studierenden und Lehrenden die neuen Möglichkeiten im Signallabor und Form und Inhalte des Kolloquiums im kommenden Sommersemester zu diskutieren.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dr. Stefan Höltgen: Data – Dating – Datamining. Der Computer als „Beziehungskiste“ und „Zwischending“ in Technik-, Informatik- und Kulturgeschichte

Dr. Stefan Höltgen: Data – Dating – Datamining. Der Computer als „Beziehungskiste“ und „Zwischending“ in Technik-, Informatik- und Kulturgeschichte

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 19.01.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Bereits in den 1930er-Jahren wurden die mathematischen und proto-informatischen Grundsteine für die Arbeit des Computers als "Matchmaking Machine" gelegt. Wissenschaftliche Heiratsinstitute entwarfen Fragebögen, auf denen Aspekte romantischer Zweierbeziehungen operationaliserbar gemacht wurden; mit dem mathematischen "Heiratssatz" entstand ein Algorithmus zur Bildung idealer Paarungen nach Merkmalsclustern. Ende der 1950er-Jahre finden erste Versuche des computergestützten "Matchmaking" statt, zunächst aus eine Partylaune heraus, später dann mit immer ernsteren unternehmerischen Absichten. Die Computer der Firma IBM spielen dabei eine maßgebliche Rolle. Der Vortrag möchte einige Stationen dieser "Liebesgeschichte des [IBM-]Computers" vorstellen, sowie aus der Kulturgeschichte herleiten, welcher Art Beziehungen sein müssen, für die der Computer als idealer "Kuppler" erscheint. Neben Ereignissen der Informatik- und Sitten-Geschichte soll dabei die Verarbeitung des Phänomens in der Popkultur (Musik, Literatur und FIlm) den zeitgenössischen "Machtmaking"-Versuchen gegenüber gestellt werden um zu zeigen, wie sich Fiktion und Realität der computergestützten Partnersuche gegenseitig kommentieren und beeinflussen.

Links:

http://www.stefan-hoeltgen.de/
http://about.me/hoeltgen

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Melinda Matern: Überlegungen zur Möglichkeit und Relevanz der Authentizität innerhalb der Kriegsfotografie. (Masterarbeit)

Melinda Matern: Überlegungen zur Möglichkeit und Relevanz der Authentizität innerhalb der Kriegsfotografie. (Masterarbeit)

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 26.01.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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„Noema“ der Fotografie sei die Bestätigung der Existenz sowie der Abwesenheit dessen, was bestand und bereits vergangen ist. „Es ist so gewesen!“ sinniert Roland Barthes in seinem Essay „Die helle Kammer.“ Und versucht in diesem Sinne einen universalen, ontologischen Wesenszug der Fotografie festzulegen. „Es könnte so gewesen sein“ scheint jedoch im Zuge des Diskurses um den Begriff der Authentizität treffender. Der dem vorausgegangen inne wohnende Begriff der Wahrscheinlichkeit verweist in folge dessen auf eine mögliche Verfälschung des „Realen.“  Ob eine (Kriegs-) Fotografie schließlich ein Zerrbild der „Realität“ ist, ist nicht nur eine philosophische, sondern auch eine technische Frage, welche mit der Wahl der fotografischen Ausrüstung ihren Anfang nimmt.

Jan Wöpking (Exzellenzcluster TOPOI): Nicole Oresmes Konfigurationsdoktrin

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 09.02.2011 von 18:00 bis 19:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Nicole Oresme, ein französischer Philosoph des späten Mittelalters, hat mit seiner Konfigurationsdoktrin (um 1350) einen Schlüsseltext abendländischer Diagrammatik verfasst. Oresmes Lehre ist heute vor allem deshalb bekannt, weil die Konfigurationen oft als Vorwegnahme des Koordinatensystems aufgefasst wurden. So meinte etwa Spengler, dass Oresme zwar „archaisch, primitiv und suchend“, aber dennoch „zum erstenmal im Abendland eine freie Art von Koordinaten“ gebraucht habe und damit zum „Erfinder der Koordinatengeometrie“ werde. Oresmes Text ist doch auch und vor allem jenseits der Frage, ob darin ein Koordinatensystem avant la lettre steckt, interessant.

In meinem Vortrag möchte ich Oresmes diagrammatisches Potential diskutieren. Dazu skizziere ich zunächst die Grundideen der Konfigurationsdoktrin. Anschließend konzentriere ich mich auf drei Punkte: (i) Auf Oresmes Begründung der Möglichkeit der Verräumlichung unräumlicher Naturprozesse in Diagrammen; (ii) auf die Frage, wo zwischen Bild und mathematischem Graphen Oresmes Konfigurationen stehen; (iii) auf das Phänomen der nomischen Ähnlichkeit, worunter ich die Abbildung physikalischer (logischer, ökonomischer...) auf räumliche Gesetze verstehe.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Matteo Pasquinelli: "Four Regimes of Entropy: For an Ecology of Genetics and Biomorphic Media Theory"

Matteo Pasquinelli: "Four Regimes of Entropy: For an Ecology of Genetics and Biomorphic Media Theory"

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 27.04.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstr. 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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After the age of the machinic, the bios reenters the zeitgeist. Cybernetics and hacker culture in the 80s, the ‘network society’ in the 90s, the dot-com bubble around 2000 and the ‘long tail’ of the metadata of Web 2.0 marked the evolution of the digital phylum. In the last decade, a different conurbation of forces—climate change and energy crisis, ‘pop genetics’ and protests against GMOs, bioterrorism hysteria and bioethical crusades—started to sediment a new episteme concerned with the living. This affected the technological discourse too. If, according to Michel Foucault, modern biopolitics was about the management of populations and corporeal discipline, then since WWII a new interest has emerged around the microscopic scale of the bios—around the cell as the unit of life. Cultural mediators have been gathering in the interstice of this shift, developing the missing theoretical tissue between digital code and genetic code, between media art and a new controversial bioart. The talk relates to his just published text of same name, in Fibreculture: http://seventeen.fibreculturejournal.org/fcj-117-four-regimes-of-entropy-for-an-ecology-of-genetics-and-biomorphic-media-theory/ Bio Matteo Pasquinelli (PhD, Queen Mary University of London) is a writer, curator and academic researcher. He wrote the book Animal Spirits: A Bestiary of the Commons (2008), co-edited C’Lick Me: A Netporn Studies Reader (2007) and edited Media Activism (2002). He writes frequently on French philosophy, Italian operaismo and media culture. Website: www.matteopasquinelli.com

Robin Forrest: »War and Peace and Computer Graphics«

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 18.05.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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In the second installment of the open colloquium MEDIA SOUP, computer graphics veteran Prof. Robin Forrest will speak about “War and Peace and Computer Graphics”.

In the 1960s, Forrest was a founding member of the Cambridge CAD Group and authored the first paper on computational geometry. His re-working of Bézier curves can today be found in Adobe Illustrator, PostScript and PDF. During his career, Forrest has been engaged worldwide as a researcher and teacher, among others at MIT and Xerox PARC and a consultant for Xerox, DEC, Adobe Systems, Apple, Microsoft, Lucas Film and Pixar. The talk will describe how computer graphics developed as a consequence of Cold War funding.

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http://youtu.be/2S3RqGVIdng

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dejan Markovic: Die Wellen der Entspannung. Mediale Spielräume im Umgang mit Wahrnehmung

Dejan Markovic: Die Wellen der Entspannung. Mediale Spielräume im Umgang mit Wahrnehmung

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 25.05.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Dieser Vortrag möchte eine Recherche im Feld der Hirnforschung vorstellen, welche durch die künstlerischen Mittel einer intermedial angelegten räumlichen Installation die direkte Übersetzung von visuellen Wahrnemungsprozessen ermöglicht.

Gegenstand der Untersuchung ist diejenige Grundaktivität des menschlichen Gehirns, die unter der Bezeichnung „Alpha-Welle“ einen Zustand der Entspannung beschreibt und bestmöglich durch eine Kombination von innerer Konzentration und visueller Reizarmut von außen erlangt werden kann. Im Hinblick auf dieses Wechselverhältnis mit visuellen Faktoren sollen die entgegen gesetzten Verfassungen der Anstrengung und Entspannung künstlerisch, im Bewusstsein um deren gesellschaftliche Relevanz, hinterfragt und problematisiert werden.

Der Schwerpunkt liegt im Vortrag weniger auf den neurobiologischen Gehirnprozessen, als vielmehr auf den medialen und performativen Aspekten dieser Arbeit und gibt einen Einblick in die Planung und Entwicklung der Installation und der damit verbundenen Absichten und Fragestellungen. Insbesondere sollen der Anreiz, die BetrachterInnen in eine paradoxale Situation zu versetzen – die Möglichkeit, sich des Zustands einer aktiven Entspannung bewusst zu werden – und die gestalterischen Umsetzungsmittel dieses Programms beleuchtet werden. Inwiefern steht die Auswahl der eingesetzten Medien mit der künstlerischen (Selbst)Reflexion in Zusammenhang, welche Entscheidungen sind wiederum technisch bedingt? Eine besondere Gewichtung erfährt die Entwicklung spezifischer Software als Hilfsmittel zur Interaktion zwischen Installation und BetrachterInnen. Entspannte Wachheit und die Bedingungen deren Erzeugung und Steuerung werden durch Brain-Computer-Interface-Messungen direkt erhebbar; diese ermöglichen es erst, im künstlerisch gesetzten Rahmen kritische, irritierende und provozierende Momente für die TeilnehmerInnen erfahrbar zu machen. Das Zusammenspiel zwischen Medien und Wahrnehmungsprozessen soll aus technischer und künstlerischer Perspektive analysiert und nach Entwicklungsperspektiven befragt werden.

Stefan Dülsner „Film, Video und Zeit“ (Masterarbeit)

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 01.06.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Die Masterarbeit soll sich mit der Zeit im Bezug auf die Medien Film und Video auseinandersetzen. Dabei sollen bereits bestehende Denkansätze geordnet, strukturiert und in ein Spannungsfeld mit Film und Video gesetzt werden. Zunächst muss jedoch eine grundlegende Betrachtung der begrifflichen Dimension erfolgen. Dabei stehen die Aspekte Zeit, Dauer und das Virtuelle im Zentrum der Auseinandersetzung. Henri Bergsons Theorie der Dauer als offenes System und die darauf aufbauende Rezeption durch Gilles Deleuze bilden einen Kernpunkt dieses Kapitels. Als Gegenpositionen werden die in Kittlers „technischen Schriften“ eingeführte Medienzeit und die phänomenologische Betrachtung zum intentionalen Handeln von Edmund Husserl zur Diskussion herangezogen.

Im zweiten Kapitel rücken die Medien an sich, ihre technischen und epistemologischen Aspekte, in den Vordergrund. Dazu gehört vor allem eine mediengeschichtliche Bestandsaufnahme, anhand derer die Entwicklung, sowohl inhaltlich als auch technisch, der Medien Film und Video nachgezeichnet werden soll. Auf diese Weise werden medientheoretisch relevante Momente in den Fokus gesetzt. Diese werden dabei stets auf die in Kapitel eins beschrieben Modelle von Zeit reflektiert. Das Ziel ist es, zunächst die grundlegenden Unterschiede der beiden Medien herauszuarbeiten. Als Basis werden hier neben film- und videogeschichtlichen Werken von Mahler, Schönfelder und Ulrich Schmidt, auch die umfangreichen Arbeiten „Kino 1“ und „Kino 2“ von Deleuze und „Videophilosophie“ von Lazzarato herangezogen.

Als dritter Schwerpunkt soll die Bedeutung der Digitalisierung und der digitalen Medien für den Komplex „Film – Zeit/Dauer – Video“ beleuchtet werden. Dabei kann eine Annäherung der beiden Medien hinsichtlich der technischen Methoden zur Bildaufzeichnung und -bearbeitung festgestellt werden. Wobei es die daraus möglicherweise entstehenden Konsequenzen herauszuarbeiten gilt. Als Anhaltspunkt soll auch hier die Arbeit von Lazzarato dienen. Auch die zunehmende Fusion von filmischen und digital erzeugten Bildern soll betrachtet werden. Wobei dies eher in Form eines Ausblicks geschehen wird.

Abschließend sollen die gewonnenen Erkenntnisse noch einmal geordnet und zusammengefasst werden. Dabei wird auch Raum gelassen für mögliche zukünftige Untersuchungsfelder, die sich daraus ergeben könnten.

Jussi Parikka: Medianatures

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 08.06.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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This talk riffs off from Donna Haraway’s influential concept of naturecultures which established one framework to think about the topological continuity from nature to culture. As such, it was an important spark for the discourse on “new materialism” in cultural studies, a form of rethinking materiality in new ways outside a Marxist or a representational framework. Naturecultures – also resonating with a range of positions such as Latour’s – is a way to think through the multiple materialities we encounter in terms of contemporary technological society.

The talk extends naturecultures into a more medium-specific direction with the concept of medianatures. By discussing media materialism and its relation to “new materialist” debates as well as “medium-specificity”, the talk addresses ways to think through the technical and scientific specificity of contemporary media – beyond meaning, representation and the human body, the fact that technical media engage in such processes, speeds, and phenomena that escape the phenomenological human register per se.

Yet, the talk points towards a different kind of reading of media materiality than often found in “media materialist” accounts. We can question the notion of specificity and argue that there are various specificities from which we can draw upon. While German media theory (acknowledging that the term is in itself not very apt) has been insisting on drawing on materialities that can be directly connected to the important scientific contexts of technical media, we can think through a milieu theory of media: how media establish but also draw on nature, animals and other non-human intensities, forces and potentialities. Instead of thinking nature here in terms of the metaphorics it has offered for a long time for media cultural phenomena, and avoiding proposing any form of purity of nature, I want to look at the continuums of not only naturecultures, but medianatures that is slightly different from the emphasis of media cultures as the “new” environment for us human beings. Instead we approach medianatures as affordances, as intensities, as regimes of affects and relations and as processes of mediatic nature that offer a non-human view to new materialist media theory. Hence, we end up talking about waste and nature.

Bio

Dr Jussi Parikka is Reader in Media & Design at Winchester School of Art (University of Southampton). He is also Adjunct Professor in Digital Culture Theory at University of Turku, Finland. His books include Koneoppi (2004, in Finnish), Digital Contagions: A Media Archaeology of Computer Viruses (2007), Insect Media: An Archaeology of Animals and Technology (2010), and the co-edited volumes The Spam Book: On Porn, Viruses and Other Anomalous Objects from the Dark Side of Digital Culture (2009) and Media Archaeology (2011).  In addition, his co-edited special issue of Fibreculture journal on Unnatural Ecologies is just out: http://seventeen.fibreculturejournal.org/. He is currently writing a new book on the theory and methodology of media archaeology (Media Archaeology and Digital Culture) for Polity Press (forthcoming 2012). http://jussiparikka.net.

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http://youtu.be/XwpHhkXnWeA

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Trond Lundemo: “The (Un-)Attainable Gesture: Two Modes of Motion Pattern Recognition”

Trond Lundemo: “The (Un-)Attainable Gesture: Two Modes of Motion Pattern Recognition”

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 15.06.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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The analysis of movement is the key agent in the development of cinema. The inscription of the gesture is a central concern for chronophotography (Marey, Charcot, Gilbreth), psychotechnics (Munsterberg) and in the new modes of perception sought by the various film movements of the 1920s (Vertov). Cinematic analysis gives access to the ‘optical unconscious’ (Benjamin, Epstein), through the means of the close-up, slow motion, repetion and frozen movement. How do these modes of inscription relate to the analysis of movement in the digital domain? In the biometrics of digital video surveillance, the analysis of the gesture remains a key problem for automated pattern recognition. Motion capture may prove to be a decisive breakthrough in this analysis, as it separates the motion pattern from the photographic representation. This presentation aims to explore some (bio-)political implications of these shifts in modes of inscribing and analysing the gesture.

Bio

Trond Lundemo, Associate Professor at the Department of Cinema Studies at Stockholm University. He has been a visiting Professor and visiting scholar at the Seijo University of Tokyo on a number of occasions. He is co-directing the Stockholm University Graduate School of Aesthetics and the co-editor of the book series “Film Theory in Media History” at Amsterdam University Press. He is also affiliated with the research project “Time, Memory and Representation” at Södertörns University College, Sweden, and “The Archive in Motion” research project at Oslo University. His research and publications engage in questions of technology, aesthetics and intermediality as well as the theory of the archive.

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http://youtu.be/pkBNk2n0y9M

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Sascha Knerr: Suchmaschinen & Religiöse Rituale ... (Magisterarbeit) // Yana Boeva: Augmenting Human Intellect ... (Masterarbeit)

Sascha Knerr: Suchmaschinen & Religiöse Rituale ... (Magisterarbeit) // Yana Boeva: Augmenting Human Intellect ... (Masterarbeit)

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 22.06.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstr. 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Sascha Knerr: Die Entwicklung von Suchmaschinen vom Mittelalter bis zur Gegenwart"

Die Magisterarbeit soll sich mit den Suchmaschinen des Mittelalters bis zur Gegenwart auseinandersetzen.
Bereits in allen früheren Epochen, war es essentiell zu wissen, wo man suchen musste, um die gewünschten Informationen zu finden. Während im Mittelalter noch Bibliothekare Dokumente in den klösterlichen Archiven verwalteten, können gegenwärtig Informationen dank des Internet unabhängig weltweit zu jeder Uhrzeit abgerufen werden. Unabhängig davon aus welcher Epoche eine Suchmaschine stammt, sind bestimmte Voraussetzungen notwendig, um eine Suchmaschine als solche zu definieren.Als erstes erkläre ich den Begriff Suchmaschine. Im nächsten Abschnitt erfolgt eine medienhistorische Darstellung von Suchmaschinen. Dabei werde ich die Suchmaschinen der Klöster, des Militärs und der Unterhaltungsindustrie untersuchen. Im nächsten Kapitel möchte ich Geschichte, Bedeutung und Funktionen von Internetsuchmaschinen darstellen. Dabei stehen unterschiedlichen Algorithmen und Herangehensweisen der Online-Suchdienste im Mittelpunkt des Interesses. Die Struktur der erfolgreichsten Suchmaschine Google soll hierbei hinterfragt werden. Zukünftige Anforderungen an Suchmaschinen gehen weit über den bisherigen Rahmen des “bloßen“ Suchens von Informationen im World Wide Web hinaus. Bevorstehende Projekte der Suchmaschinen-Unternehmen sollen Gegenstand der Untersuchung werden.



Sascha Knerr: Religiöse Rituale im Zeitalter des Internet

1. Einleitung. Im Mittelpunkt des Interesses dieser Magisterarbeit stehen religiöse Rituale im Zeitalter des Internet. Kirchliche Bräuche, wie Gottesdienste und Beerdigungen, finden in der Interaktiven Epoche neue Darstellungsformen und Rituale. Bedingt durch die Möglichkeiten des Hypertextes werden tradierte Kulte in der Begräbnis und Gottesdienstkultur aufgeweicht und neu erfunden. Bisherige Grenzziehungen zwischen Bild, Sprache und Schrift geraten in Bewegung. Raum, Zeit und Identität werden in den interaktiven Datennetzwerken neu definiert. Daraus resultiert eine räumliche und zeitliche Veränderung in der Wahrnehmung und Ausrichtung von religiösen Riten.

2. Hypertext. Durch Eigenschaften wie Veränderbarkeit und Interaktivität unterscheidet sich der elektronische Hypertext vom gedruckten Buch. Der digitale Autor und Leser kann aktiv in den Prozess des Gestaltens und Lesens der Onlinelektüre eingreifen. Unterschiedliche Pfade und Verweisungen des Hypertextes werden vom Lesenden zu neuen Gedankenbildern geformt. Durch die Interaktionsmöglichkeiten des hypertextuellen Datengeflechtes wird das traditionelle Rezitieren eines Textes zersetzt und somit neu gebildet. Der elektronische Text gestattet mit seiner Interaktivität auf unterschiedliche Weise, nicht nur beim Lesen und Schreiben, unsere Kultur hervorzuheben oder abzuschwächen.

3. Friedhöfe. Als Beispiel einer Modifizierung durch hypertextuelle Strukturen bedingt, führe ich Begräbnisrituale im Internet an. Vor der Erfindung des WWW eine Domäne der Kirche, wird dieser Kult im Internet privatisiert und kommerzialisiert. Bedingt durch die Möglichkeiten von HTML und dem Hypertext findet gegenwärtig ein Wandel in der Begräbniskultur statt. Neben dem „analogen“ Grab auf einem Friedhof wird im Internet eine Vielzahl von privaten „digitalen Gedenkseiten“ online gestellt:
Die Maus ersetzt die Schaufel, eine HTML Grafik erstellt den Sarg, der Trauernde wird zum digitalen Bestatter und Friedhofsgärtner gleichermaßen. Bilder der Verblichenen werden mit virtuellen Rosen geschmückt und digitale Engel umranken die Gedenkseite. Neben den persönlichen Trauerseiten im Netz, rankt sich eine Vielzahl von kommerziellen Anbietern von virtuellen Friedhöfen im Internet. Für wenig bis viel Geld bieten Online Bestatter virtuelle Gräber auf großen digitalen Ruhestätten an.

4. Gottesdienste. Auch Gottesdienste sind von den hypertextuellen Möglichkeiten betroffen. Immer mehr Kirchen stellen ihre Texte der zuvor gelesenen Messen als linearen Hypertext in das Internet. Derrick de Kerkhove hat in dem Werk „Schriftgeburten“ noch moniert, das die katholische Kirche sich mehr neuen elektronischen Technologien öffnen sollte. Das passiert viele Jahre später auch, dennoch sehr schleppend. Sei es die Bestattungskultur oder der Gottesdienst. Die evangelische, als auch die katholische Kirche, der größte Kulturträger neben dem Staat, gehen trotz hoher Gewinnaussichten mit den digitalen Gräbern noch sehr zögerlich mit ihrem Engagement bezüglich virtuellen Friedhöfen und Gottesdiensten im Internet um.



Yana Boeva: “Augmenting Human Intellect”: Evolution of the Internet and New Media as logical “extensions of man” (from a media-scientific and futurologic perspective)

This master thesis attempts to explain how concepts of cognitive augmentation and intelligence amplification, like “Augmenting Human Intellect” by Douglas Engelbart, Licklider, Ashby, and other cybernetical theories can be associated to diverse extension theses from McLuhan, over Aristotle, Marx, Bergson, to Ihde. This interconnection, then, yields to the hypothesis that technologies, and for my part of interest – the Internet and New Media, are a logical outcome of this association. Further, I claim that future (to a certain extent already contemporary) forms of the Web, like the Semantic Web (Web of Linked Data), ubiquitous computing, and other technological inventions, notably incorporate this idea.

The first part of the talk deals with the terms of augmentation and extension. Followed by the connection of these and the relation to the Internet and the Web, as well as a remark on future developments, the talk ends up with a discussion on the aim of this research and the applied methodology.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Jana Friedel: „SPIELREGELN UND REGELUNG. Zeichen-Zahlenkampfspiel – ‚Zweite Maschine‘“ (Magisterarbeit)

Jana Friedel: „SPIELREGELN UND REGELUNG. Zeichen-Zahlenkampfspiel – ‚Zweite Maschine‘“ (Magisterarbeit)

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 29.06.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Und wieder stellt sich die Frage nach dem Gott, denn welcher der Götter war es denn nun, der das Spiel eröffnete, uns den Ursprung der Kultur schenkte und uns alles nötige zum Speichern, Übertragen und Verarbeiten verlieh? »Welcher Gott im Rücken Gottes beginnt die Partie?«

Wer gab uns die erforderlichen Werkzeuge um einen medientechnischen Vollzug von einer vokalalphabethischen Schrift zu ›transklassischen Spielregeln‹ zu vollziehen, die in den heutigen Computer Spiel Welten als technische Bilder getarnt vorherrschen und eine einst existierende Spielfläche mit Figuren in einen bloßen Oberflächeneffekt verwandeln, »wie er unterm schönen Namen Interface bei Konsumenten ankommt?«

GOTTHARD GÜNTHERS Implementierung eines Bewusstseins in die Maschinen, war gleichzeitig die Genese der Begrifflichkeit der »zweiten« oder »trans-klassischen Maschine«. Die Produktion von Arbeitsvorgängen einer Maschine bewegte sich hinzu einer Maschine, die anfing selbst die Prozesse zu regeln, in der es bis zum Ausliefern von Endresultate keines menschlichen Eingreifens mehr bedurfte, und alle logischen Entscheidungen selbst in die Maschine eingebaut wurden und damit die Entscheidungen durch und über bekannte (Spiel)regeln aufhob. Aber sind es nicht die Regeln, die uns zu einer logischen Entscheidung führen?

Was also passiert, wenn Maschinen regeln und wir Regeln nicht mehr kennen, bzw. kennen müssen, und die alphabetisierte Gesellschaft sich plötzlich in einer Welt befindet, die sie alphabetisch nicht mehr begreifen kann? (VILÉM FLUSSER)

Existieren noch dieselben Regeln einer alphabetisch geprägten Schriftkultur in Zeiten der Simulation, wenn die zeitweilige Welt (JOHAN HUIZINGA), die ein Spiel öffnet nicht mehr die Wirklichkeit ist.

Ausgehend von der Antike und eine Aufteilung in die einzelnen Bestandteile, die für ein klassisches Brettspiel nötig sind, wird versucht diese ebenso auf das Zahlenkampfspiel und die „Zweite Maschine“ anzuwenden.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Bernard Dionysius Geoghegan: »From Information Theory to French Theory: Jakobson, Lévi-Strauss, and the Cybernetic Apparatus«

Bernard Dionysius Geoghegan: »From Information Theory to French Theory: Jakobson, Lévi-Strauss, and the Cybernetic Apparatus«

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 06.07.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Bernard Dionysius Geoghegan is a fellow in the Graduiertenkolleg „Mediale Historiographien“ at Bauhaus Universität Weimar.

In this paper I examine the history of efforts to reform the human sciences through new media research, with a particular emphasis on the Rockefeller Foundation's interwoven programs of support for communications research, digital media, and global science from 1930 to 1960. Through archival research and textual analysis I reconstruct how leading scholars and scientific administrators came to conceive of new media technologies as part of an impartial apparatus for transcending cultural, biological, and political difference. I recover the forgotten history of interdisciplinary and transnational programs that conjoined the research of Francophone structuralists to that of American engineers. The result is a new account of 20th century media change and research as inscribed within a project of “global technics” that substituted technological procedures for political decision making.

The talk and discussion will be in English.

Videomitschnitt

http://youtu.be/6vv2EMiLqTs

Ultimatives Superkolloquium

  • Wann 13.07.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Medientheater
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Liebe Technikpilger,

am 13. Juli 2011 um 18.00 Uhr findet das letzte Kolloquium 'Medien die wir meinen' im Medientheater statt. (For those who don't know: danach zieht die Sophienstraße 22a geschlossen zum Kupfergraben um.) Mastermind Ernst nimmt dies zum Anlass, das ULTIMATIVE SUPERKOLLOQUIUM der Magisterära auszurichten. Und der _Input ist Euer Output_ Unser Freund und meanwhile
Medientheorien-Assi Paul Feigelfeld organisiert für uns und Euch und alle ein Mash-Up, eine Art Roulette:

Zwei Magisterleute sitzen auf der Bühne und unterhalten sich über ihre Zeit in der Sophienstraße: Anekdoten, Theorien, Liebe, Laster, ...
(gemessene) 5 Minuten, dann geht einer ab, ein neuer kommt herauf, wieder 5 Minuten, dann geht der alte runter und der neue bleibt, wieder ein neuer kommt dazu, nimmt den Faden auf, etc., sodass alle Themen irgendwie miteinander in Kontakt kommen. Und danach betrinken wir uns.

Das ganze ist eine letzte Magistershow, und funktioniert natürlich nur mit unserer Teilnahme & Begeisterung. Wenn Du mitmachen willst, gib Bescheid an Yana Boeva:

boevayan@hu-berlin.de

Be there or be square!!!

...and spread the word!

 all the best,

seb.


Skript Wolfgang Ernst, "Ultimatives Kolloquium" Rückblick auf die Kohorte Magister


Claudia Schenck: "Radio- vom Medium zum Format?" (Masterarbeit)

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 26.10.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Der Hörfunk entsteht bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit den Worten: „Achtung! Hier Sendestelle Berlin Voxhaus, Welle 400. Wir bringen die kurze Mitteilung, dass die Berliner Sendestelle Voxhaus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt.“ nimmt der Rundfunk in Deutschland am 28. Oktober 1923 seinen Anfang. Das Radio ist damals das erste elektronische Massenmedium und das Medium Radio an sich und seine Bedeutung haben sich seitdem sehr verändert. Internet und Digitalität schaffen neue Herausforderungen und zahlreiche Möglichkeiten, dadurch finden Veränderungen in der kompletten Medienlandschaft der Zukunft statt. Doch welche Neuerungen gibt es heutzutage beim Radio? Welche Bedeutung hat das Internet als programmbegleitendes Medium des Hörfunks? Ist das Radio ein eigenes Distributionsmedium? In welche Richtung geht der Trend des „modernen“ Radios?

In der vorliegenden Arbeit soll geklärt werden, ob das Radio vom Medium zum Format geworden ist. Die Ausarbeitung ist grundlegend in drei große Gebiete unterteilt: Das erste beschäftigt sich mit dem Medium Radio, das zweite mit dem Internetradio und das dritte Teilgebiet mit den Veränderungen des Radios.

Im ersten Teilgebiet wird zuallererst der Begriff „Radio“ definiert und die Radiogeschichte in Deutschland genauer erläutert. Anschließend wird auf die Sendetechnik genauer eingegangen und der Unterschied zwischen analogem und digitalem Radioempfang hervorgehoben. Danach sollen kurz die Bedeutung und die Ökonomie des Mediums Radio im geschichtlichen Zusammenhang bestimmt und Veränderungen aufgezeigt werden. Auf die damalige und heutige Programmstruktur und Nutzung des Radios wird in dieser Arbeit ebenfalls eingegangen. Das erste Teilgebiet wird mit einer Übersicht einiger deutscher Hörfunksender und einem Abschnitt zum Formatradio abgeschlossen.

Das zweite Teilgebiet soll den Aspekt des Internetradios genauer illustrieren. Nach einer Definition des Begriffs und der geschichtlichen Einordnung des Internetradios folgt eine Erläuterung der Technik und der Empfangsgeräte. Danach wird auf die große Bedeutung des Internetradios heutzutage und seine ökonomischen Aspekte eingegangen. Das Kapitel „Internetradio“ wird mit einer Darstellung der Programmstruktur und den Nutzungsgewohnheiten der Internetradio- Konsumenten beendet.

Hiernach soll anhand der gegebenen Fakten im dritten Teilgebiet geklärt werden, welche Veränderungen das Medium Radio erfahren hat und ob das Internetradio das eigentliche Medium Radio ersetzt. Wichtig im Zusammenhang mit den möglichen Veränderungen des Radios sind Berthold Brechts Theorien zum damaligen Radio, deren Gültigkeit in der heutigen Zeit und die veränderte Rolle des „Users“.

Abschließend wird in der vorliegenden Arbeit noch ein kurzer Blick in die Zukunft des Radios geworfen und welche Trends sich abzeichnen. Die genaueren Betrachtungen auf das Medium Radio wie beispielsweise der geschichtliche Überblick beschränken sich auf das Land Deutschland, da dies ansonsten den Rahmen der Arbeit sprengen würde.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Schwarze, i.R.: "Erfahrungen mit Analogrechnern und Modellkreisen"

Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Schwarze, i.R.: "Erfahrungen mit Analogrechnern und Modellkreisen"

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 19.10.2011 von 14:00 bis 16:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Liebe Kolloquiumsteilnehmer,
liebe Medientheoretiker,

wir möchten Sie herzlich zur Eröffnung des Wintersemesters 2011 / 2012 am neuen alten Standort zum Vortrag über “Erfahrungen mit Analogrechnern und Modellkreisen” von Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Schwarze einladen.

Prof. Dr. rer. nat. habil. Gunter Schwarze ist ehemaliger Leiter des Rechenzentrums der HU Berlin, sowie Professor für Mathematische Kybernetik und Rechentechnik gewesen (s. Link zur Biografie). Der Vortrag findet im Rahmen des Kolloquiums “Medien, die wir meinen” statt. Die Sitzung und die anschließende Diskussion werden von Prof. Dr. Wolfgang Ernst moderiert. Bitte beachten Sie die einmalig geänderte Anfangszeit (14 c.t.). Die zeitgleich stattfindende Vorlesung “MEDIEN, ZEIT, KLANG. Chronopoetik des Sonischen” (M.A.) von Prof. Ernst wird mit dem Kolloquium zusammengelegt. Anschließend am Kolloquium wird es einen kleinen Empfang geben.
Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Soraya Guimarães Hoepfner: "On the question of information: a philosopher in conversation with an engineer, a mathematician and a physicist."

Soraya Guimarães Hoepfner: "On the question of information: a philosopher in conversation with an engineer, a mathematician and a physicist."

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 09.11.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Inspired by Heidegger's “Conversation on the country path” (a dialogue between a teacher, a researcher and an erudite)*, this paper introduces three ways of thought on today’s information technology, based on the speculation of three ‘dialogues’ by Martin Heidegger on cybernetics with Hermann Schmidt, Norbert Wiener and Karl-Friedrich von Weizsäcker, respectively. The three-level dialogue starts by drawing related points between Heidegger’s vision of the “science of control” and the vision of Herman Schmidt, the German engineer who is also considered a pioneer of cybernetics with his ‘Allgemeine Regelungstechnik’ from the beginning of 40’s. Despite the fact that both thinkers were reflecting on this subject in Germany at the same time, any direct contact or real dialogue between them is presently unknown. The second mode is a one-sided ‘dialogue’ which analyses Heidegger’s considerations on the work of Norbert Wiener, the mathematician who coined the term 'cybernetics’. The philosopher’s explicit critique and references made to Wiener in the 50’s, seems to never have received a reply from the mathematician, but confrontation between them is clearly discovered through the way in which both interpret the arise and predominance of the information pattern in modern life. The third mode of dialogue follows direct and intense conversation between the philosopher and the physicist Karl-Friedrich von Weizsäcker – one of Heidegger’s interlocutors in the discussion on information in the 60’s and with whom the philosopher actually engaged in a debate on the question of language. Despite what could be seen as a merely speculative approach, these three ways of dialogue, in a crescendo over three key periods of time, allows us to highlight a perspective to better understanding, not of antagonism, but of precisely the proximity between the ‘question-worthy’ of the philosopher and the query of the scientists. Ultimately, I propose to discuss philosophy and science in their ways of grasping informational reality. Therefore, I suggest we have to approach the subject of cybernetics on the grounds of Information Technology using the perspective of Heidegger’s interpretation of the Heraclite’s word in the closing passage of the Conversation: “Ἀγχιβασἰη: towards the near”. Towards the near, in-between philosophy and science, is where we walk today. From this path, I conclude by briefly suggesting hints as to how to think about our informational times, illustrated by contemporary situations in which traditional philosophical questions are to be reassessed.

* Martin Heidegger. Zur Erörterung der Gelassenheit: Aus einem Feldweggespräch über das Denken. Frankfurt: Klostermann, 1993. pp 37-74. First translated into English as "Conversation on a country path about thinking”. Transl. by John Anderson. In: Discourse on Thinking. New York: Harper & Row, 1966. pp. 58-90.

Über die Frage der Information:
Ein Philosoph im Gespräch mit einem Ingenieur, einem Mathematiker und einem Physiker

Angeregt durch Heideggers „Feldweggespräch“ (zwischen einem Lehrer, einem Forscher und einem Gelehrten) zeigen wir drei verschiedene Denkansätze zur heutigen Informationstechnik. Dazu führen wir drei spekulative "Dialoge" über die Kybernetik zwischen Martin Heidegger und Hermann Schmidt, Norbert Wiener und Karl-Friedrich von Weizsäcker.

Der erste Dialog beginnt mit der Zusammenstellung ähnlicher Punkte zwischen Heideggers Sicht einer Steuerungstechnik und der Ansicht Hermann Schmidts, einem deutschen Ingenieur, der mit seinem Aufsatz Allgemeine Regelungstechnik zu Beginn der 1940-er Jahre als Pionier der Kybernetik gilt. Obwohl beide zur selben Zeit dasselbe Thema in Deutschland behandelten, ist bis heute nicht bekannt, ob sie jemals zusammentrafen oder miteinander korrespondierten.

Der zweite ist ein "einseitiger Dialog", der Heideggers Erörterungen zu Norbert Wieners Arbeiten untersucht, eines Mathematikers, der den Begriff Kybernetik geprägt hat. Heidegger hat in den 50-er Jahren auf seine explizite Kritik und Hinweise anscheinend keine Antwort von Wiener erhalten. Jedoch können ihre gegensätzlichen Ansichten aus ihrer Interpretation der Entstehung und der Dominanz der modernen Informationstechnik gewonnen werden. Der dritte Dialog wiederholt das direkte und intensive Gespräch zwischen dem Philosophen und dem Physiker Karl-Friedrich von Weizsäcker - einem von Heideggers Gesprächspartnern in den 60-er Jahren zum Thema Informationstechnik, mit dem der Philosoph sogar eine engagierte Debatte über das Wesen der Sprache begann.

Obwohl spekulativ, können diese drei immer intensiver werdenden Dialoge aus drei verschiedenen Dekaden des letzten Jahrhunderts die jeweiligen Standpunkte beleuchten, nicht um die Gegensätze sondern um die Ähnlichkeiten zwischen den Fragen des Philosophen und den Fragen der Wissenschaftler zu zeigen. Endlich stelle ich zur Diskussion, wie Philosophie und Wissenschaft mit ihren unterschiedlichen Denkweisen die Realität der Information begreifen. Folglich wollen wir uns dem Thema Kybernetik als Grundlage der Informationstechnik vom Blickwinkel Heideggers nähern, indem wir seinen hintergründigen Gebrauch von Heraklits Worten benutzen: Ἀγχιβασἰη: “In die Nähe gehen „. Zwischen Philosophie und Wissenschaft befindet sich der Weg, den wir heute nehmen. Auf diesem Weg schliesse ich mit einigen aktuellen Beispielen, die uns Anlass geben, traditionelle philosophische Fragestellungen neu zu überdenken.

Bio

Soraya Guimarães Hoepfner is a former journalist who has worked as an information architecture consultant in corporate communication for about 8 years and has been also a lecturer in New Technologies in Advertising and Journalism school in Brazil. In 2008-2009 she has lived and worked in Sweden, as a guest researcher at Södertörns University, working under the supervision of Prof. Dr. Marcia Shuback. In June, 2011 she obtained her PhD in Philosophy from UFRN (Brazil) with a thesis entitled "Philosophising in the Era of Information". Her research interests and teaching concern mainly to transdisciplinary approaches to phenomenology, media and philosophy of technology. Since 2009 she lives and works in Berlin as a freelance writer, translator and marketing analyst for IT/software/game companies targeting Brazilian market.

Dr. Ralf Bülow: "Logik zur Sprache gebraucht"

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 30.11.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Jahrhundertelang beschränkte sich Logik auf die klassische Syllogistik. Im 20. Jahrhundert wurden die moderne Aussagen- und Prädikatenlogik definiert und grundlegende metamathematische Sätze bewiesen, z.B. zur Vollständigkeit. Mit Erweiterungen der normalen Prädikatenlogik lassen sich auch komplexere Aussagen der natürliche Sprache formalisieren. Der Vortrag möchte vergessene oder versteckte Winkel der formalen Logik beleuchten und, sofern es die Zeit gestattet, ebenso Halbgötter wie Alan Turing oder Kurt Gödel.

Bio

Dr. Ralf Bülow, geboren 1953 in Gelsenkirchen, studierte Informatik, Mathematik und Philosophie in Bonn. Er schrieb seine Diplomarbeit über ein Thema aus der Künstlichen Intelligenz und seine Dissertation über eines aus der mathematischen Logik. Von 1985 bis 1990 arbeitete er am Deutschen Museum und in den frühen 1990er Jahren als Wissenschafts- und Technik-Journalist. Seit 1996 war er an zahlreichen Ausstellungen über Computer, Weltraumfahrt, Astronomie und Physik beteiligt. Zuletzt wirkte er beim Aufbau des im Juni 2011 eröffneten Computermuseums der Fachhochschule Kiel mit.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Hendrik Stein: "Wer zuerst stirbt, lebt am längsten - Interdizplinäre Betrachtungen zum (vermeintlichen) Ende der Vinyl-Schallplatte" (Masterarbeit)

Hendrik Stein: "Wer zuerst stirbt, lebt am längsten - Interdizplinäre Betrachtungen zum (vermeintlichen) Ende der Vinyl-Schallplatte" (Masterarbeit)

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 02.11.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Seit Panasonic 2010 die Produktion des Technics SL 1200/1210 MK2 einstellte, stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Vinyl-Schallplatte aussterben wird. Denn als letztes verbliebenes Medium am Markt, dass an eine spezielle Apparatur zu dessen Wiedergabe gebunden ist, scheint sie zu den Auslaufmodellen des digitalen Zeitalters zu zählen, obwohl sie am Musikmarkt ein kleines aber durchaus nicht existenziell gefährdetes Dasein fristet. Daher habe ich mir zum Ziel gesetzt, die Vinyl-Schallplatte hinsichtlich ihrer verschiedenen Bedeutungen zu untersuchen und mit jener symbolisch kodierten Variante zu vergleichen, deren genaue Bezeichnung am ehesten unter dem Begriff "Digitalisierte Musik" zu fassen ist und in engerem Sinne virtuelle Übersetzungen meint, die man unter Namen wie mp3, wav oder aiff kennt.

Ausgehend von der Frage, wie lange es wohl dauern wird, bis der MK2 aus den Clubs dieser Welt verschwunden ist, möchte ich den Musikmarkt untersuchen, um herauszufinden, wie tot die Schallplatte wirklich ist. Zusätzlich sollen jedoch auch ästhetische, epistemologische und kulturgeschichtliche Faktoren eine Rolle spielen. Denn während die Schallplatte einen Produktionsprozess durchläuft, der es zulässt Inhalte ohne jegliche Analog/Digitalwandlung zu übertragen, werden im Falle der "Digitalisierten Musik" mehrere Quantsierungs- und Komprimierungsschritte durchlaufen, die rein rechnerisch Qualitätseinbußen bedeuten. Somit muss ebenfalls versucht werden herauszufinden, ob mess- und/oder hörbare Unterschiede zwischen den beiden Medien-Typen existieren und ob sich unser akustisches Ästhetikempfinden durch die voranschreitende Verbreitung digitaler Audioformate verändert hat. So könnten Argumente dafür gefunden werden, warum die Schallplatte in der gesellschaftlichen Rezeption nach wie vor ein Kult-Objekt darstellt. Denn während der Musik-Download auf knappe 10 Jahre kulturellen Vollzug zurückblicken kann, haben wir der Schallplatte bereits mehrere kulturelle Errungenschaften zu verdanken. Der letzte Teil meiner Arbeit soll daher versuchen, epistemologisch und kulturgeschichtlich zu begründen, warum die Schallplatte einen Kultstatus inne hat und wie dieser genutzt werden könnte, um ihren Fortbestand zu sichern.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Konstantin Kaminskij: "Erfindung des Sounds und akustisches Readymade im Science-Fiction Film von Sputnik-1 bis Apollo-8"

Konstantin Kaminskij: "Erfindung des Sounds und akustisches Readymade im Science-Fiction Film von Sputnik-1 bis Apollo-8"

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 23.11.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Obwohl der sozialistische Umsturz in Russland 1917 unter anderem auch die kosmistische Philosophie und den euphorischen Fortschrittsglauben des Futurismus zum Kern der neuen proletarischen Kultur (proletkul't) machte, blieb das Science-Fiction Genre dem reifen Sozrealismus in höchstem Maße suspekt und wurde an den Rand der Kulturproduktion gedrängt. Unter den Bedingungen des verstaatlichten Filmbetriebs bedeutete diese kulturpolitische Ausrichtung vor allem, dass in der Sowjetunion bis in die frühen 60er Jahre keine Science-Fiction Filme entstehen konnten und damit auch die wichtigen medialen Funktionen dieses Filmgenres – wie etwa die Entwicklung innovativer filmtechnischer Verfahren und seine zukunftsweisenden Technik-Designs – in der sowjetischen Kunst unterentwickelt waren. Als der Sputnik 1957 erfolgreich gestartet wurde, verfügte die sowjetische Kultur kaum über Verfahren und Mechanismen zur semantischen und ästhetischen Repräsentation des Weltraumrennens, das unter den Bedingungen des Kalten Krieges zum ausschlaggebenden technologischen Turnier der wetteifernden ideologischen Systeme in Ost und West werden sollte.<br><br>In meinem Vortrag sollen die frühen sowjetischen Science-Fiction Filme (1959-1962) im Hinblick auf die Herausbildung spezifischer erzähl-, film- und soundtechnischer Verfahren analysiert werden. Desweiteren steht der Transfer sowjetischer Science-Fiction Filme (und deren Filmsprache) nach Hollywood sowie ihre ideologisch-semantische Umarbeitung für den amerikanischen Verleih im Zentrum meiner Beobachtungen. <br>