Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Stefan Dülsner „Film, Video und Zeit“ (Masterarbeit)

  • Was Kolloquium “MEDIA SOUP”
  • Wann 01.06.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Die Masterarbeit soll sich mit der Zeit im Bezug auf die Medien Film und Video auseinandersetzen. Dabei sollen bereits bestehende Denkansätze geordnet, strukturiert und in ein Spannungsfeld mit Film und Video gesetzt werden. Zunächst muss jedoch eine grundlegende Betrachtung der begrifflichen Dimension erfolgen. Dabei stehen die Aspekte Zeit, Dauer und das Virtuelle im Zentrum der Auseinandersetzung. Henri Bergsons Theorie der Dauer als offenes System und die darauf aufbauende Rezeption durch Gilles Deleuze bilden einen Kernpunkt dieses Kapitels. Als Gegenpositionen werden die in Kittlers „technischen Schriften“ eingeführte Medienzeit und die phänomenologische Betrachtung zum intentionalen Handeln von Edmund Husserl zur Diskussion herangezogen.

Im zweiten Kapitel rücken die Medien an sich, ihre technischen und epistemologischen Aspekte, in den Vordergrund. Dazu gehört vor allem eine mediengeschichtliche Bestandsaufnahme, anhand derer die Entwicklung, sowohl inhaltlich als auch technisch, der Medien Film und Video nachgezeichnet werden soll. Auf diese Weise werden medientheoretisch relevante Momente in den Fokus gesetzt. Diese werden dabei stets auf die in Kapitel eins beschrieben Modelle von Zeit reflektiert. Das Ziel ist es, zunächst die grundlegenden Unterschiede der beiden Medien herauszuarbeiten. Als Basis werden hier neben film- und videogeschichtlichen Werken von Mahler, Schönfelder und Ulrich Schmidt, auch die umfangreichen Arbeiten „Kino 1“ und „Kino 2“ von Deleuze und „Videophilosophie“ von Lazzarato herangezogen.

Als dritter Schwerpunkt soll die Bedeutung der Digitalisierung und der digitalen Medien für den Komplex „Film – Zeit/Dauer – Video“ beleuchtet werden. Dabei kann eine Annäherung der beiden Medien hinsichtlich der technischen Methoden zur Bildaufzeichnung und -bearbeitung festgestellt werden. Wobei es die daraus möglicherweise entstehenden Konsequenzen herauszuarbeiten gilt. Als Anhaltspunkt soll auch hier die Arbeit von Lazzarato dienen. Auch die zunehmende Fusion von filmischen und digital erzeugten Bildern soll betrachtet werden. Wobei dies eher in Form eines Ausblicks geschehen wird.

Abschließend sollen die gewonnenen Erkenntnisse noch einmal geordnet und zusammengefasst werden. Dabei wird auch Raum gelassen für mögliche zukünftige Untersuchungsfelder, die sich daraus ergeben könnten.