Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Kolloquium

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dr. Dr. S. Höltgen & M.A. S. Kawanami-Breu: Neuronale Netze und Lernalgorithmen

Dr. Dr. S. Höltgen & M.A. S. Kawanami-Breu: Neuronale Netze und Lernalgorithmen

  • Wann 25.11.2020 von 18:00 bis 20:00
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Abstrakt:
 
Behaviorism at Electronic Speed. Lerndispositive von Ebbinghaus bis Rosenblatt. (S. Kawanami-Breu)
Dieser Vortrag möchte neuronale Lernalgorithmen als eine Konjunktur von kybernetischen und behavioristischen Methoden untersuchen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das Lernen seit dem späten 19. Jahrhundert zu einem Gegenstand technisch-experimenteller Erfahrung, und schließlich gegen 1950 auch auf nicht-organische Akteure übertragen werden konnnte. Wer Algorithmen nicht nur als formales Verfahren, sondern als technologische Zuspitzung eines historisch-epistemologischen Verhandlungsprozesses um den Begriff des Lernens versteht, kann auch die Geschichte der Psychologie in einem anderen Licht betrachten: Die Arbeit am Begriff des Lernens hat seinen Sinn verändert. Wie das geschehen ist, und welche Implikationen das für die Epistemologie des maschinellen Lernens trägt, soll an einer Reihe von Experimenten und technischen Basteleien nachvollzogen werden, als deren Konvergenzpunkt eine operative Analyse von Frank Rosenblatts Perceptron-Algorithmus stehen wird.
 
»70 dim f1%(42),f2%(42),m%(42,42)« (S. Höltgen)
Im zweiten Teilvortrag stellt Dr. Dr. Stefan Höltgen die frühe Implementierung eines Neurnalen Netzes in der Programmiersprache BASIC vor und zeigt in seiner Code-Diskussion, wie mit Hilfe computerarchäologischer Methoden ein Verständnis sowohl historischer Kodierungsstrategien als auch eine Form der Rezeptionsgeschichte spezifischer Algorithmen (hier eines neuronalen Netzes zur Mustererkennung) analysiert werden kann. Die Grenzen des Systems (hier des Commodore 64) eröffnen im Rückblick ein analytisches Potenzial zur Untersuchung komplexer komputativer Operationen.
 

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | João da Mata: Die Gesellschaft der algorithmischen Unterhaltung (Masterarbeit)

João da Mata: Die Gesellschaft der algorithmischen Unterhaltung (Masterarbeit)

  • Wann 09.12.2020 von 18:00 bis 20:00
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Es ist kein Wunder, dass TikTok, Instagram und Facebook zu den am häufigsten heruntergeladenen Anwendungen des Jahrs 2020 gehören, des Jahres, das von der COVID-19-Pandemie und den daraus resultierenden Vorschriften zur sozialen Distanzierung geprägt ist. Denn es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass Menschen stets Zuflucht in Produkten der Unterhaltungsindustrie nehmen, um sich von Schweigen und Langeweile abzulenken. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Masterarbeit mit dem medientechnischen Apriori dessen, was im Rahmen der Beziehung Mensch-Unterhaltung operiert. Dabei stellen sich die Fragen: Wie kann die mediale Erzeugung von Erlebnissen zur Gestaltung der Aufmerksamkeit führen? Was sind die psychologischen und neurologischen Wirkungen dieser Dynamik? Und wie wird einen Algorithmus entwickelt, der die Vorlieben des Nutzers erkennt, sich immer wiederkehrend an diese anpasst und schließlich den konstanten Unterhaltungskonsum unterstützt? Der zentrale Aspekt der hier vorgeschlagenen Erforschung ist die Entwicklung eines Algorithmus der Künstliche Intelligenz, der sich technisch diesen Fragestellungen widmet. 

 

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Caroline Delcker: Die Einflussnahme von Algorithmen und KI-Systemen auf Soziale Netzwerke. Eine Bestandsaufnahme und ihre Konsequenzen für das Konzept der ‚Digitalen Ethik‘. (Masterarbeit)

Caroline Delcker: Die Einflussnahme von Algorithmen und KI-Systemen auf Soziale Netzwerke. Eine Bestandsaufnahme und ihre Konsequenzen für das Konzept der ‚Digitalen Ethik‘. (Masterarbeit)

  • Wann 16.12.2020 von 18:00 bis 20:00
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Die Verwendung KI-basierter Anwendungen in der Software-Infrastruktur sozialer Netzwerke ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Das verändert die Funktionsweise der Plattformen und es gibt Anlass dazu, bestehende Konzepte einer digitalen Ethik für soziale Netzwerke zu aktualisieren. Die Masterarbeit bereitet dafür einen Vorschlag.
Die Aktualisierung basiert auf einer Analyse, wie sich die verwendete Technologie auf das moralische Verhalten sowohl von Entwicklern als auch Nutzern sozialer Netzwerke auswirkt. Zentral ist dabei, wie ethische Grundwerte in algorithmische Systeme selbst codiert werden, mit teils problematischen Implikationen.
Folgende Forschungsfragen werden adressiert: Wie genau wird eine solche “Ethik in den Code” impliziert und inwieweit kann das als problematisch betrachtet werden? Welche algorithmischen Prozesse finden in sozialen Netzwerken Anwendung und welche ethischen Konsequenzen hat das? Dafür bedient sich die Arbeit der Hilfe fachspezifischer Literatur und verschiedener Studien zu aktuellen technologischen Entwicklungen. Soziale Netzwerke werden primär nicht einzeln, sondern im Gesamten untersucht.
Zunächst werden die Begrifflichkeiten wissenschaftlich verortet. Daran schließt sich ein Überblick bisheriger Konzepte einer digitalen Ethik für soziale Netzwerke an, einschließlich zu Akteuren, Anwendungsbereichen und Folgen. Hauptteil der Arbeit ist eine Bestandsaufnahme, welchen Einfluss Algorithmen und KI-Systeme auf soziale Netzwerke haben. Hierfür wird untersucht, wie Ethik in Algorithmen impliziert wird, welche Probleme dabei entstehen (können) und welche Anwendungsfelder es in sozialen Netzwerken gibt. Das letzte Kapitel beschäftigt sich schlussfolgernd mit den Konsequenzen dieser Entwicklungen und skizziert Lösungsansätze sowie Werte und Vorschläge für einen angemessenen Umgang.
Die Ergebnisse zeigen, welchen bedeutenden Einfluss KI-basierte Systeme auf das individuelle und gesellschaftliche Gefüge sowohl in der Online- als auch Offline-Welt nehmen, ohne dass Nutzer davon in Kenntnis gesetzt werden, bzw. die Prozesse nachvollziehbar gestaltet sind. Gleichzeitig illustrieren sie, wie mithilfe von Aufklärungsarbeit und Transparenz mehr Vertrauen in KI-gestützte Anwendungen erzeugt, selbstbestimmtes Handeln gefördert und Ängste vor Technik abgebaut werden könnten. 

 

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Sofia Ghezzi: ELIZA: an abridged investigation to research computational linguistics during the 60s (Masterarbeit)

Sofia Ghezzi: ELIZA: an abridged investigation to research computational linguistics during the 60s (Masterarbeit)

  • Wann 06.01.2021 von 18:00 bis 19:00
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ELIZA ist ein bemerkenswertes Beispiel für ein frühes Experiment des Natural Language Programming. Es wird daher als Mittel dienen die Entwicklung des NLPs zu verstehen. Das Ziel der Masterarbeit ist es zu erläutern, inwieweit die natürliche Sprache als „computierbar“ betrachtet werden kann und welche linguistischen Theorien und Kenntnisse dafür angewendet werden können. 
Nach einer einführenden Erklärung der Hauptziele und der Dynamiken der Computerlinguistik, beschäftigt sich das erste Kapitel damit einige formale Aspekte der menschlichen Sprache zu analysieren. Daher werden rein linguistische Aspekte berücksichtigt, um konkret zu verstehen, welche Probleme auftreten können und wie die „Berechnung“ der natürlichen Sprache erfolgen kann. Dies wird durch die Berücksichtigung von unterschiedlichen Niveaus der Sprache – wie Syntax, Semantik, Morphologie und Pragmatik – erfolgt. 
Wie bereits erwähnt, war ELIZA einer der ersten Software-Codes, die versuchten natürliche Sprache zu verarbeiten. Aus diesem Grund sollte es aus historischer Sicht analysiert werden, obwohl dieser Ansatz nicht der einzige sein sollte. Um die Einblicke der Masterarbeit in das Thema zu erweitern, werden die Perspektiven der Medienarchäologie und der Medienwissenschaft im zweiten Kapitel mitbedacht. Daher ist es kohärent, ELIZA unter Berücksichtigung seiner Zugehörigkeit zum neuen Medientyp (basierend auf einem Algorithmus) zu analysieren. 
Zugegebenermaßen weckte ELIZA viel Interesse und regte andere Enthusiast:innen dazu an, eigene Versionen des "therapeutischen Assistenten" zu entwickeln. Trotz dieser Begeisterung ist es wichtig ELIZA kritisch zu betrachten und die vielfältigen Mängel zu identifizieren. Diesem Sachverhalt widme ich ein Abschnitt, um zu veranschaulichen, wie die Kommunikation zwischen Maschinen und Benutzer in diesem Fall fehlerhaft ist.
Abschließend wird die Überlegung auf die Entwicklung der Informatik in den 60er Jahren an dem MIT einbezogen. Damit werden die verschiedenen Denkschulen beachtet, um die Frage zu beantworten, warum Weizenbaum überhaupt für SLIP anstatt LISP sich entschieden hat, und warum seine Meinung nach der K.I. extrem unterschiedlich von anderen Persönlichkeiten wie McCarthy war.

 

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Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Junhee Han: Der ‚Cyborg’ als mediale Relation. Überlegungen bezüglich einer kybernetischen Existenzweise mit der Methode des permanenten Vergleichs (Masterarbeit)

Junhee Han: Der ‚Cyborg’ als mediale Relation. Überlegungen bezüglich einer kybernetischen Existenzweise mit der Methode des permanenten Vergleichs (Masterarbeit)

  • Wann 27.01.2021 von 18:00 bis 19:00
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Nachdem Kline und Clynes 1960 den Begriff „Cyborg“ als das Konzept der frühen Kybernetik vorgestellt wurden, wird er als der auf dem Lebewesen basierte Hybride diskutiert. Jedoch er wird bisher nach der individuellen Forschungsrichtung unterschiedlich behandelt, und diesbezüglich ist die Kategorie des Cyborgs ungenau, wenn er mit analogen technischen Verbindungsweisen zusammen besprochen wird. In der Masterarbeit wird es durch die Medien überlegt, was als der Cyborg definiert wird. Ein Medium, das von der logischen Operation als der Zustand im technischen Objekt vorgekommen wird, ermöglicht die Nachforschung über den Cyborg an sich. Indem es erforscht wird, wie die bestimmte technische Verbindung konstruiert wird, wird der in der Arbeit rekonstruierte Cyborg-Begriff vorgestellt. Dafür ist das Grounded Theory als Forschungsmethode verwendet. Zuerst werden die Bedingungen daraus hergeleitet, indem die Begriffe der frühen Forschungen des Cyborgs geprüft werden. Die gefundenen Voraussetzungen werden von den Sichtweisen Simondon und Bogost bezüglich des technischen Wesens analysiert. Die Begriffe von Simondon, die die Konstruktion des technischen Objekts erklären, werden auf die Entstehung der Relation des Cyborgs angewendet, und mit der ‚Unit‘ von Bogost wird sie erläutert, eine von vielen Möglichkeiten zwischen dem Organismus und der exogenen Komponente als das bestimmte Netzwerk zu sein. Danach wird der technische Zusammenhang in der medienwissenschaftlichen Sichtweise von Ernst und Hagen beleuchtet. Die Existenz des Cyborgs wird von dem Laufen der Informationen im zeitlichen- und räumlichen Dazwischenliegende bewiesen. Der Begriff ‚Cyborg‘ wird saturiert, indem er mit anderen kybernetischen Verbindungsweisen, und zwar die Erweiterung des Menschen von McLuhan und die Mensch-Maschine-Symbiose von Licklider, verglichen wird. Zum Schluss werden ein Modell der Relation des Cyborgs und seine Kategorie vorgestellt.

 

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Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | David Friedrich: The Duality of Sound – Eine medienwissenschaftliche Zeitkritik des sonischen Signalwesens (Masterarbeit)

David Friedrich: The Duality of Sound – Eine medienwissenschaftliche Zeitkritik des sonischen Signalwesens (Masterarbeit)

  • Wann 17.02.2021 von 18:00 bis 20:00
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Spätestens seit dem Phonautographen (1857) von Édouard-Léon Scott de Martinville existiert die Vorstellung, dass das auditive Signale, wie etwa das einer menschlichen Stimme, sich wellenförmig ausbreitet – dies repräsentiert das Messmedium schließlich bis heute im Phonautogramm. Exakt ein Jahrhundert nach Scott de Martinvilles ’Klang-Selbst-Aufschreiber’ wurde B.M. Oliver und C.E. Shannon ihr Patent (1957) für ein Kommunikationssystem zur Übertragung auditiver Signale erteilt. Doch statt vom ausgehenden Kommunikationssystem heraus jenes Signal zu charakterisieren, beschreiben Oliver und Shannon, wie via Puls-Code-Modulation aus einer komplexen (Schall)Welle ein diskretes auditives Signal erzeugt werden kann. Unbeeindruckt vom Medium und dessen technologischer Funktionsweise existiert auch heute noch die Vorstellung, dass ein jedes sonisches Signal die Wellenform als ursprünglichste Form aufweist und alle abweichenden Signalwesen zwangsläufig einer Umwandlung unterliegen müssen.
Der kommende Vortrag ist eine Kritik an diese einseitige sowie deterministische Wellenvorstellung und vertritt die These, dass ein sonisches Signal erst durch dessen Messmedium überhaupt charakterisiert wird. Denn Medien »definieren, was wirklich ist« (Bolz in Kittler 1986:10), weshalb bis zur eigentlichen Messung – und ihrer Repräsentation – davon ausgegangen werden muss, dass ein jedes sonisches Signal kontinuierlich und diskontinuierlich zugleich ist. Um dies zu Begründen, soll eine technische Analyse des Sigma-Delta Analog-Digital-Convertes (Σ∆-ADC) den Vortrag ’erden’. Es ist jedoch erst die darauf folgende medientheoretische Zeitkritik, die unter Hilfestellung quantentheoretischer Ansätze aus einer bloßen Funktionsbeschreibung einen epistemischen Mehrwert erzeugt und damit die Dualität des sonischen Signals überhaupt erst begreiflich macht. Es wird sich zeigen, dass ein und dasselbe sonische Signal sich durch zwei differente Eigenschaften ausdrücken lässt, was schließlich Auswirkung auf die Zeitlichkeit der technischen Wiederaufführung hat: Während im analogen Beispiel das sonische Signal gleichursprünglich wiedergegeben wird (vgl. Ernst Gleichursprünglichkeit 2012), provoziert ein diskontinuierliches Signal eine gleichgültige Repräsentation von Welt.
Der Vortrag ist Teil einer entstehenden Masterarbeit, die primär einen medientheoretischen Beitrag zum Signal selbst und dessen Interpretation leistet. Des Weiteren wird eine weitere Basis der Verschränkung zwischen Subjekt und Objekt – im Sinne des Konzeptes der Medienironie (vgl. Miyazaki 2020) – medientheoretisch formiert. Dem schließt sich eine neue Erkenntnis im Bereich der populären und systematischen Musikwissenschaft an, da das Fundament der Musik, das sonische Signal im Unterschied zum rein akustischen, eine mediennahe Definition erfährt. Außerdem soll mit der im Kolloquium vorgestellten Arbeit ein Umdenken bereits determinierter Vorstellungen im Allgemeinen angeregt werden und insbesondere wissenschaftliches Forschen per se für eine techniknahe Interpretation bzw. Deutung sensibilisieren. Eine kritische sowie offene Diskussion der vom Vortragenden angebotenen Erkenntnisse ist mehr als nur erwünscht.

 

 

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Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Katharina Ehrles: Zeichen der Zeit: Störungen in und durch digitale Medienprozesse – eine phänomenologische Analyse verzögerter Gegenwart (Masterarbeit)

Katharina Ehrles: Zeichen der Zeit: Störungen in und durch digitale Medienprozesse – eine phänomenologische Analyse verzögerter Gegenwart (Masterarbeit)

  • Wann 24.02.2021 von 18:00 bis 20:00
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Zu keinem anderen Zeitpunkt haben äußere Faktoren die globale Gesellschaft des 21. Jahrhunderts so beträchtlich in Abhängigkeit von digitalen Medien gestürzt wie die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020. Arbeit, Freizeit und Sozialleben finden in überwiegendem Maße in den zweidimensionalen Welten technisch erzeugter Wirklichkeiten auf mobilen Endgeräten statt. Die Auswirkungen von exzessiver digitaler Mediennutzung geben allerdings nicht erst seit diesen jüngsten Entwicklungen Anlass zu Bedenken. In den vergangenen Jahren sind Stimmen und Kritiken bezüglich steigender Irritationen im Zusammenhang mit der aktuellen technologischen Entwicklung auf Seiten der Nutzer merklich lauter und konkreter geworden: Die Rede ist von Störgefühlen, Jetlags, entglittener Gegenwart, einer gestörte Raum-Zeit-Wahrnehmung etc. 
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Analyse dieser medieninduzierten Irritationen – angefangen mit dem Medienbegriff selbst, dessen Definition sich durch den Computer als hybrider Medienverbund vor bis heute andauernde Herausforderungen gestellt sieht. Zentral hierbei ist die Frage nach Medialität als paradoxe Gleichzeitigkeit von Anwesenheit durch Abwesenheit, die schon Martin Heidegger beschäftigte und zu dem Phänomen der Störung führt, dem in dieser Arbeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Damit einhergehend wird betrachtet, wie menschliches Zeitbewusstsein durch digitale Medien moduliert wird und welche Widersprüche und Folgen sich durch technisch erzeugte Wirklichkeiten für unser Zeitempfinden ergeben. 
Folgende Forschungsfragen werden adressiert: Ohne Medium, keine Botschaft – und ohne Störung, kein Medium? Was kennzeichnet Störungen in medialen Prozessen und wie verhalten sich diese zu den Störungen, die von Usern erlebt werden?
Zum Abschluss wird ein Fazit zwischen Phänomenologie und Technik gezogen und sich schlussfolgernd mit der Frage befasst, ob es Möglichkeiten gibt, unsere Gegenwart zu „entstören“.

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Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | SPEICHER – Theorie, Technologie, Archäologie. Ausgewählte Schriften von Horst Völz (Buchpräsentation)

SPEICHER – Theorie, Technologie, Archäologie. Ausgewählte Schriften von Horst Völz (Buchpräsentation)

  • Wann 05.05.2021 von 18:00 bis 20:00
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Zu den "Medien, die wir meinen" gehören vor allem auch die technischen Speicher. Obgleich zu diesem Thema umfangreiche Fachliteratur existiert, ermangelte es dennoch einer Speichertheorie. Dem sucht eine Neuerscheinung nun abzuhelfen. Dem einstigen Direktor des Instituts für Kybernetik und Informationsprozesse an der Ost-Berliner Akademie der Wissenschaften, und langjährigen Lehrbeauftragten in der hiesigen Medienwissenschaft, Prof. Dr. Horst Völz, gebührt das Verdienst, seine über Jahrzehnte erworbene technische Kompetenz über Speichern mit philosophischen und theoretischen Gedanken verbunden zu haben. Eine entsprechende Auswahl seiner an vielen Publikationsorten verstreuten Schriften wird mit der heutigen Buchpräsentation einem breiteren Lesekreis wieder zugänglich gemacht:

Horst Völz, Speicher. Theorie, Technologie, Archäologie, hg. v. W. E. / Johannes Maibaum, Bochum / Freiburg (projektverlag) 2021 (Reihe computer archäologie / MAINFRAME 1)

Nach einleitenden Worten der Herausgeber zur Genealogie des Buchprojekts, zur Person von Horst Völz und zur Sache der Speicher selbst, sowie einem Kommentar von Seiten Dr. Jochem Viehoffs, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums in Paderborn, das eine Bilderstrecke zum Band beisteuerte, wird Herrn Völz die Gelegenheit geboten, das Wort im Medientheater zu ergreifen. Abgerundet wird die Buchpräsentation durch Dr. Dr. Höltgens Verlebendingung eines frühen computergraphischen Codes, der sich wie ein roter Faden durch die Biographie von Horst Völz zieht. Der anschliessende Sektempfang wird notwendig "hybrid" bleiben.

 

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Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Christian Böhlke: (Vor-/Ein-/Um-)programmierter Musikgeschmack? Musikpräferenzforschung medientheoretisch erweitert am Beispiel von Spotifys Taste Profile Attributes-Patent (Vortrag)

Christian Böhlke: (Vor-/Ein-/Um-)programmierter Musikgeschmack? Musikpräferenzforschung medientheoretisch erweitert am Beispiel von Spotifys Taste Profile Attributes-Patent (Vortrag)

  • Wann 12.05.2021 von 18:00 bis 20:00
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Mit der Playlist „Dein Mix der Woche“ bietet der Musikstreaminganbieter Spotify seinen Nutzer_innen nicht einfach nur ein Angebot aus wahllos zusammengewürfelten Musikstücken, sondern das Fazit der technologischen Auswertung ihrer Taste Profiles*. Dieser Service ist dabei vorrangig Teil einer Entwicklung, die – schon als „curational turn“ (Haberer 2020) deklariert – auf eine zunehmende Organisation und Verwaltung unserer kulturellen Praxen hindeutet. Eine dieser Praxen ist die (un-)bewusste Ausbildung und/oder Kultivierung eines Musikgeschmacks, der zunächst Vorlieben und Abneigungen gegenüber Musik allgemein, einzelner Stücke, Künstler_innen etc. umfasst. Unabhängig davon, ob subjektiv wahrnegnommener, unterbewusster oder gar kein Musikgeschmack die Basis der Nutzung von Spotify bildetwerden für jede_n einzelnen Nutzer_in sogenannte Taste Profiles erstellt – eine Datenbank voller Informationen zu Verhaltensdaten. Jegliche Nutzer_innen-Interaktion mit Spotifys Interface wird zunächst einer A/D-Wandlung unterzogen. Als Zahlen bilden diese Interaktionen anschließend die Grundlage für stochastische Berechnungen, die kulturelles Hörverhalten mathematisiert, um schließlich Empfehlungen zu generieren. Entsteht durch diesen computergesteuerten Prozess ein programmierter Musikgeschmack als in und mit der Technologie vollzogener Prozess, der vom Subjekt entkoppelt reines Programm bleibt? Ist Musikgeschmack hier also nur technologisch organisiert und verwaltet und findet sich so kuratiert etwa in der „Dein Mix der Woche“-Playlist wieder? Oder wird er durch den Prozess auch für Nutzer_innen „programmierbar“ im Sinne von „beeinflussbar“?
Im Kolloquium würde ich auf Basis dieser Fragen gern einen Austausch über den Einfluss auf das Phänomen des Musikgeschmacks, durch die Nutzung der Technologie Spotify, anregen.

 
*Im Patent zu den Taste Profile Attributes wird unter anderem verdeutlicht, dass die Taste Profiles ge- nutzt werden können, „to determine an individual’s taste(s), for example for the purpose of making recommendations or playlists based on the individual’s taste(s).“ Siehe dazu Brian Whitman / Paul Lamere (b), Taste Profile Attributes, U.S. Patent, Nr. US 10540385 B2, Januar 2020, Abschnitt 4, Zeile 51–53, abrufbar unter URL:https://patentimages.storage.googleapis.com/9a/0e/87/d574ff5573b2fd/US10540385.pdf, Zugriff: 18.02.2021.
 
 
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Digitale Universität – Ein Lagebericht

  • Wann 19.05.2021 von 18:00 bis 20:00
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Seit nun mehr als einem Jahr findet das, was sich Universität nennt, im digitalen Raum statt. Während zu Beginn der Pandemie die Computertechnologie geradezu euphorisch als Heilsbringer aufgefasst wurde, kippt die Stimmung – so scheint es – unter Lehrenden und Studierenden nun zunehmend. Deshalb lädt die Medientheorie der Humboldt Universität zu Berlin am 19.05.2021 zur kritischen Diskussion ein, bei dem nicht nur persönliche Erfahrungen medientheoretische geerdet werden dürfen, sondern auch auf den noch nicht gänzlich vergangenen Diskurs eingegangen werden soll. Ausgangspunkt ist das jüngst veröffentlichte Buch „Geistervorlesung. Techniknahe Analyse in Zeiten der Pandemie“ (hrsg. v. T. Fecker & D. Friedrich), welches die durch Wolfgang Ernst im Sommer 2020 gehaltene Vorlesung im Sinne eines multimedialen Logbuchs festgehalten hat.

Nach einer kurzen ‚Impulsrede’ seitens der Herausgeber und des Autors soll deshalb das virtuelle Kolloquium „Medien, die wir meinen“ für die interdisziplinären Teilnehmenden geöffnet werde, um der Frage „Was heißt eigentlich Universität?“ nachzugehen.

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

 

 

 

 


Über das Buch:
Aufgrund einer kleinen organischen Struktur namens SARS-CoV-2 wurden die deutschen Hochschulen dazu genötigt, ihre Lehre seit dem Sommer 2020 in den virtuellen Raum zu verlagern. Doch was bedeutet „digitale Lehre“ in Zeiten von COVID-19 eigentlich und wie sieht diese aus einer medientheoretischen Sicht aus? Betroffen von Lock- oder Shutdown analysiert der Medienwissenschaftler und Professor für Medientheorien an der Humboldt-Universität zu Berlin Wolfgang Ernst in seiner Vorlesung den Einfluss der Pandemie auf Lehre und Gesellschaft. Doch statt vor einem vollen Haus vorzutragen, wurde in das Auge der Streaming-Kamera unterrichtet; die Studierenden waren nur als „digitale Geister“ anwesend. Die „Geistervorlesung“ von Ernst verfolgt einen techniknahen Ansatz, weshalb es nur selbstverständlich erscheint, dass die Herausgeber mehr als nur lediglich ein Transkript binden lassen: Durch den Einsatz von beispielsweise künstlicher Intelligenz zur Audiotranskription oder Augmented Reality als medienrelevante Erfahrung spricht das Medium Buch nun für sich selbst. Daher ist Ernsts Geistervorlesung nur mit smarten Geräten vollumfänglich konsumierbar, die eine solche Sprache verstehen.

Wolfgang Ernst, Geistervorlesung. Techniknahe Analyse in Zeiten der Pandemie, hrsg. v. Thomas Fecker & David Friedrich, Glückstadt (vwh Verlag) 2021 (Reihe Medientheorien).

 

Über die Mitwirkenden:
Wolfgang Ernst bekleidet seit 2003 die Professur für Medientheorien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre sind Medienarchäologie als analytische Methode, signalnahe und sonische Medienprozesse sowie technische Eigenlogik und Eigenzeiten.

David Friedrichs Forschungsinteresse umfasst Klang und dessen Ästhetik; die Untersuchung von Kreativität in Zeiten von künstlicher Intelligenz und Bioengineering; Quantentheorie und Bioinformatik.

Thomas Feckers Forschungsschwerpunkt ist die operative Analyse von (Medien-)Technik. Die Reparatur, die Erweiterung oder der Umbau technischer Artefakte sind die Kernmethoden seiner medienwissenschaftlichen Arbeit.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Isabel Krek: «Die Höchstleistungsmaschine»: Entwicklungen der kinematographischen Projektionstechnik und ihr Einfluss auf die Institutionalisierung des Kinobesuchs, 1907-1930 (Vortrag)

Isabel Krek: «Die Höchstleistungsmaschine»: Entwicklungen der kinematographischen Projektionstechnik und ihr Einfluss auf die Institutionalisierung des Kinobesuchs, 1907-1930 (Vortrag)

  • Wann 26.05.2021 von 18:00 bis 20:00
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Die Forschung ist sich einig – die Anfänge des Kinos fallen nicht mit den Anfängen des Films zusammen. Frühe Filmvorführungen, die kurze Attraktionen etwa auf Jahrmärkten zeigten, wandelten sich erst im Laufe der ersten Jahrzehnte dieses Mediums zu einem Massenspektakel, das in zweckgebundenen Sälen ein festes Publikum bediente und dem Kinoerlebnis zu gleichen begann, das wir bis heute kennen. Ursache für diesen Wandel waren industrielle Veränderungen in der Filmproduktion, die ab 1906 zur Produktion längerer Filmformate führte, welche einen neuen Aufführungskontext erforderten. Nicht nur die Herausbildung von Filmstars oder die Produktion von Serienformaten, so die Hypothese dieser Dissertation, erwirkten im Laufe dieser Entwicklungen eine Publikumsbindung, sondern auch die technische Ausstattung der Kinos. Seit den ersten Filmen können kontinuierlich Innovationen des Projektionsapparats beobachtet werden, welche jedoch, wie die vorliegende Arbeit zeigen möchte, insbesondere ab 1907 einen neuen Stellenwert einnahmen. Erst durch die Optimierung des projizierten Bildes – die Stabilisierung des Bildstands, immer lichtstärkere Projektionslampen, möglichst gleichmäßig reflektierende Leinwände , aber auch mittels einer technischen Aufwertung des gesamten Dispositivs (z. B. durch Systeme der Eruierung der Sitzplatzauslastung) institutionalisierte sich die soziale Praxis des Kinobesuch endgültig.
Das Forschungsprojekt begreift sich an der Schnittstelle zwischen Filmhistoriographie und Technikgeschichte, verortet in einen soziokulturellen Kontext. Mittels Befragung zeitgenössischer Diskurse zu den damaligen Vorstellungen, was Kino war oder sein könnte, widmet es sich der medienarchäologischen und diskursanalytischen Aufarbeitung dieser «Geschichte der Problemlösungen», die, wie der Projektor selbst, häufig im Schatten der Filme stehen.

Über I. Krek:
Isabel Krek, Doktorandin/wissenschaftliche Assistentin an der Universität Lausanne (CH), Gastforscherin an der HU im Rahmen eines Mobilitätsstipendiums des Schweizerischen Nationalfonds. 

 

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de

Stefan Höltgen : Medien- als Strukturwissenschaft (Vortrag)

  • Wann 14.07.2021 von 18:00 bis 20:00
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Das Fach Medienwissenschaft befindet sich in einer denkwürdigen Situation zwischen Auflösung und Aufbruch. Mit der ‚Aufhebung‘ der historischen Medientechnologien im Digitalcomputer scheint es einerseits seinen Gegenstand (vielleicht an die Informatik?) verloren zu haben, was schon vor einigen Jahren zur Hinterfragung seiner Relevanz als akademisches Fach jenseits historischer Selbstreflexionen geführt hat; andererseits gehört Medienwissenschaft immer noch zu den populärsten Studienfächern und die Anzahl von über 70 Studiengängen und weit mehr Professuren bundesweit offenbart ihre Vielfalt und Lebendigkeit. Allerdings unterscheiden sich diese Fächer durch ihre jeweils aspektierten Medienbegriffe und daran gekoppelten Methoden teilweise markant voneinander.

Das geplante Forschungsprojekt setzt an eben diesem Punkt an, wo die Medienbegriffe die Forschungs- und Lehrprogramme der Medienwissenschaften definieren, indem es versucht Wissensentstehung und -proliferation grundsätzlich als medial strukturiert zu verstehen. Einer so verstandenen Medienwissenschaft käme innerhalb der Taxonomie der Wissenschaftslandschaft eine ‚transversale‘ Stellung zu: Sie würde die spezifische Medialität des Wissens theoretisch und methodologisch ergründen, um dadurch zum einen akademisch als veritable Hilfswissenschaft zu reüssieren und andererseits wissenschaftstheoretisch in den Kanon der Strukturwissenschaften einzugehen.

Was Strukturwissenschaften sind, wie sie sich selbst in der Wissenschaftslandschaft verorten (und zugleich die Orte einzelner Wissenschaften neu zuweisen) müsste hierzu ebenso geklärt werden, wie die Frage, welche Art Medienwissenschaft auf welche Weise als Strukturwissenschaft betrieben werden könnte. Der „reflexive Strukturbegriff“ (S. Artmann) der Medialität müsste dazu ebenso wohldefiniert werden, wie die Begriffe und Methoden der Strukturwissenschaft für Medienwissenschaft adaptiert werden sollten.

Am Beispiel der „Digital Humanities“ (und hier insbesondere deren Anwendungen in der Literatur- und Sprachwissenschaft) soll schließlich der Mehrwert einer so verstandenen Medienstrukturwissenschaft angedeutet werden.

 

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Für dieses letzte Kolloquium im nunmehr dritten pandemiebedingten Online-Semester geht die Medientheorie – als Generalprobe für die Lehre im kommenden Wintersemester – in blended learning über, d. h. die Teilnahme in Realpräsenz wird ermöglicht (Testnachweis und Maske), bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Online-Angebots. Interessent:innen der realpräsenten Teilnahme im Medientheater (zur Erinnerung: Georgenstraße 47) werden gebeten, sich im Sekretariat der Medientheorien vorab bei Frau Franke anzumelden: sekretariat-ernst@hu-berlin.de

Diejenigen, die aus der Ferne teilnehmen möchten, wählen sich bitte ab 17:50Uhr via Zoom-Link ein. Diesen erhalten Sie auf Nachfrage: david.friedrich@hu-berlin.de

Lena Wanner: Das digitale Objekt (Masterarbeit)

  • Wann 27.10.2021 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin Online via Zoom
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Vom musealen Ding zum digitalen Unding: Eine Untersuchung an der Schnittstelle Museologie und Digitalisierung.

Die digitale Transformation wirkt sich, neben anderen gesellschaftlichen Bereichen, auch auf die Museumswelt aus. Mit der Entwicklung des Internets und der Verbreitung digitaler Information transformiert sie Museen als „Orte der Dinge“ und erweitert die klassischen Aufgabenfelder Sammeln, Bewahren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln des materiellen und immateriellen Erbes. Die neuere Museologie bezeichnet somit einen Paradigmenwechsel vom Museumsobjekt zur Museumsinformation, die die unabdingbare Materialität der Objekte immer mehr in Frage stellt.
An diese Schnittstelle dockt die Masterarbeit „Das digitale Objekt“ an. Als techniknahe Analyse thematisiert die Arbeit die Informationsdimension materieller, sowie digitaler Objekte im Museum. Nach Klärung der Begrifflichkeiten um materielle Objekte im Museum, steht die konkrete Digitalisierung derer im Mittelpunkt. Kernstück der Arbeit sind die dabei entstehenden digitalen Objekte. Dabei steht nicht der Verlust der Aura in Zeiten photographischer oder digitaler Reproduktion im Mittelpunkt, sondern die Herausforderungen durch die Digitalisierung. Die (Un-)Möglichkeit der Übertragung und Speicherung der Information der physikalischen Materie in digitale, durch Metadaten in Form gebrachte, Objekte wird untersucht. Der Informationswert wird dabei im Sinne Shannons Nachrichtentheorie definiert. Es wird argumentiert, dass die digitalen Objekte keine Abbildung der materiellen Objekte sind, sondern dass ein neues, digitales Objekt entsteht. Der digitale Zwilling wird daraufhin auf die, aus dem materiellen Objekt, erhalten gebliebene, ergänzte und verlorene Information untersucht.
Zum Abschluss wird ein Fazit gezogen und sich schlussfolgernd mit der Frage beschäftigt, wie digitale Objekte bestmöglich präsentiert, vermittelt und gesammelt werden könnten. Es wird ein Ausblick auf virtuelle Museen gegeben, die als logische Konsequenz der digitalen Transformation der Museumswelt interpretiert werden können.

 

Bitte beachten! Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie gelten die 3G-Regeln: geimpft, genesen, getestet. Zusätzlich zu einem Nachweis muss sich über einen QR-Code in den Raum eingeloggt werden, damit wir gegebenenfalls die Kontakte nachverfolgen können. Die Daten werden nach 2 Wochen wieder gelöscht. Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

Außerdem bieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von raphael.johannes.tostlebe@hu-berlin.de.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Diego Gomez-Venegas: Stafford Beer’s Marxist Techno-diagram of Capitalism (Vortrag)

Diego Gomez-Venegas: Stafford Beer’s Marxist Techno-diagram of Capitalism (Vortrag)

  • Wann 24.11.2021 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin
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This presentation aims to introduce and initially discuss one of the lesser known, and somehow so far overlooked, aspects of the cybernetic system and information network that, commissioned by the socialist government of Salvador Allende in 1971, Stafford Beer and his team developed to manage Chile’s industrial economy (project Cybersyn).

On his last visit to Chile in June 1973, Beer remained secluded in a small village by the Pacific coast, over 100 kilometers away from the capital, Santiago. Given both the domestic and international pressures on Allende’s government – which had the country on the brink of a political collapse – the local Cybersyn team decided, in order to protect the project from these tensions, that Beer’s presence in the country should this time remain as unnoticed as possible.

In Las Cruces, the name of this coastal village, Beer wrote a manuscript that may well become a vessel that connects Cybersyn’s techno-epistemic scope with our present, and even with the near future. Entitled A Cybernetic Model of Contemporary Capitalism – and later called just Status Quo (Medina 2011, 198-201) –, the document is a device where cybernetic principles are contrasted, and at the same time intertwined with Marxism in order to develop both a method of analysis of (the then) contemporary societies, and a machinic strategy to operate in and with them.

Structured as a techno-diagrammatic endeavor, a copy of the full manuscript has been preserved for almost fifty years by Raul Espejo; Cybersyn’s former operational director. It is from that copy that this presentation will attempt to explain its own modes of operation, as well as to sketch its techno-epistemic potential.

 

Bitte beachten! Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie gelten die 3G-Regeln: geimpft, genesen, getestet. Zusätzlich zu einem Nachweis muss sich über einen QR-Code in den Raum eingeloggt werden, damit wir gegebenenfalls die Kontakte nachverfolgen können. Die Daten werden nach 2 Wochen wieder gelöscht. Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

Hinweis: Die Veranstaltung findet nur in Präsenz statt! Eine Onlineteilnahme ist zu diesem Termin nicht möglich.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Katherine Groo: At the Gates of Hell: Indexical Pasts, Black Hole Futures (Vortrag)

Katherine Groo: At the Gates of Hell: Indexical Pasts, Black Hole Futures (Vortrag)

  • Wann 01.12.2021 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin
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In April 2019, astronomers working with the Event Horizon Telescope shared an image of a blurry loop of oranges and yellows with black at its center and around the sides. It was described by scientists as the first image of a black hole or black hole “shadow” that the world had ever seen. The word “photograph” was frequently used to describe the image and many scientists referred to the process as “taking a picture.” Upon its release, the image traveled widely and swiftly. It was retweeted, remixed, and memed, an instantaneous icon of the complexities of contemporary visual technologies, the limits of human understanding, and the rhythms of contemporary social media.

But what, exactly, were we looking at? The image of the Messier black hole had been generated with data from more than two-hundred participating scientists and an array of eight ground-based radio telescopes linked across six global locations through a process known as Very Long Baseline Interferometry (VLBI). Data for the project was collected in 2017 and it took scientists two years to render the image. As for the image itself, it is a visual representation of non-visual data (i.e., the visualization of radio waves). More puzzlingly, it is an image of a non-reproducible, non-visual phenomenon. Black holes emit too little radiation to be visually perceived. They are fundamentally unphotographable and unavailable to human vision. What we actually see in the image—the luminous circle—is a representation of the event horizon, that is, the boundary of electromagnetic radiation encircling the black hole.

In this paper, I consider some of the challenges that the Messier black hole image poses to our conception categories of visual reproduction. As I will argue, the image substantively overlaps with key concepts and ways of thinking about contemporary computational images. It is operational, technical, and fundamentally speculative. And yet, for all of the ways that it departs from the terms of twentieth-century visual reproduction, the Messier black hole image nevertheless returns us to the artifactual and affective expressions of analog photography and film. It also demands that we reconsider the epistemological and metaphysical claims embedded in so much thinking about analog reproduction. The claim that the black hole image is a photograph is meant to stipulate something about photography, reality, and the relationship between the two. If the black hole image is a photograph, then the Messier black hole exists. The black hole is out “there,” or was there, somewhere in another galaxy. In this paper, I take seriously the insistent suggestion, from scientists, art historians, and popular culture, that this image is a photograph, but I also want to want to put some pressure on what we have meant for so long when we use that term (and whether we ought to really mean what we say).

 

Veranstalter des Kolloquiums ist der Lehrstuhl Medientheorien der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben den regulär Studierenden und dem Kollegium sind auch externe Gäste willkommen, sich mit medienwissenschaftlichen und techniknahen Fragen und Beiträgen an der Diskussion zu beteiligen.

 

Bitte beachten! Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie gelten die 3G-Regeln: geimpft, genesen, getestet. Zusätzlich zu einem Nachweis muss sich über einen QR-Code in den Raum eingeloggt werden, damit wir gegebenenfalls die Kontakte nachverfolgen können. Die Daten werden nach 2 Wochen wieder gelöscht.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

 

Zusätzlichbieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50 Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von Raphael Tostlebe.

Andrew McIntyre: The Infinite Portrait (Vortrag)

  • Wann 15.12.2021 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin Online via Zoom
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While the work of art has been traditionally understood as a purely human product, recent advances in creative machine learning have led to an influx of artworks produced by artificial intelligence (AI) systems that would seem to threaten this long-established belief. Rather than maintain this anthropocentric assumption that seeks to dismiss AI as mere tools in the hands of human artists, a new conception of authorship is necessary to address the post-human nature of contemporary AI art. As an illustrative example, I present the AI art installation Memories of Passersby I (Klingemann, 2018) and discuss its production through the lens of Vilém Flusser’s media theory and philosophy. As a product of a “chaotic” mathematical program, Memories of Passersby I is unpredictable and, to a certain extent, beyond direct human control. Rather than consider the piece a product of human intent or imagination, the ephemeral imagery of Memories of Passersby I may be reconsidered as a visualization of the AI program “at play” as it cycles through the innumerable outputs already accounted for within the capabilities and limitations of the code. To view Memories of Passersby I is, therefore, akin to looking into a “black box” of endless possibilities. It is, however, a meaningless aesthetic experience as the technical image itself symbolises something fundamentally inhuman and thus points toward a deceptive “utopia” of AI-generated culture waiting on the horizon.

 

Bitte beachten! Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie gelten die 3G-Regeln: geimpft, genesen, getestet. Zusätzlich zu einem Nachweis muss sich über einen QR-Code in den Raum eingeloggt werden, damit wir gegebenenfalls die Kontakte nachverfolgen können. Die Daten werden nach 2 Wochen wieder gelöscht.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

 

Zusätzlich bieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50 Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von Raphael Tostlebe.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Dr. Dr. Stefan Höltgen - Völker, messt die Signale! (Signallabor 2012 - 2022 - ...?) [Vortrag]

Dr. Dr. Stefan Höltgen - Völker, messt die Signale! (Signallabor 2012 - 2022 - ...?) [Vortrag]

  • Wann 02.02.2022 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Signallabor, Raum 2.26 (2. Etage), Georgenstraße 47, 10117 Berlin - Online via Zoom
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Abstract:
Der Vortrag wirft einen Blick zurück auf die vergangenen zehn Jahre, in denen ich das Signallabor als Forschungs- und  Lehrlabor für die Studiengänge der Medienwissenschaft aufgebaut und bespielt habe. Neben den Seminaren, die dort jedes Semester stattfanden, hat sich rund um das mittlerweile abgeschlossene Forschungsprojekt zur Computerarchäologie eine bunte Kultur entwickelt, die aus Veranstaltungen zum Retrocomputing, zur Archäologie der Computerspiele, Programmier- und Lötworkshops, Vorträgen und Projektpräsentationen bestand. Große und kleine Veranstaltungen wurden im Signallabor konzipiert und von dort aus geplant. Die Massenmedien (Print, TV, Radio, Internet) waren häufig zu Gast und sowohl Akademiker als auch Privatleute und Hobbyisten zählten zu den regelmäßigen Gästen. Neben dieser Rückschau soll die Aufgabe eines solchen Labors als „Zwischenwelt" zwischen einer diskursorientierten Medien- und Kulturwissenschaft und techniknahen und formalen Wissenschaften skizziert werden. Zu guter letzt soll die Frage aufgeworfen (und diskutiert) werden, wie ein solches Labor in einer Medienwissenschaft, die mit hoch-komplexen technischen Medien konfrontiert ist, im Sinne von Medienarchäologie, -epistemologie und -didaktik eingesetzt werden könnte.

 

Bitte beachten! Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie gelten die 2G+-Regeln: geboostert oder geimpft/genesen + getestet. Zusätzlich zu einem Nachweis muss sich über einen QR-Code in den Raum eingeloggt werden, damit wir gegebenenfalls die Kontakte nachverfolgen können. Die Daten werden nach 2 Wochen wieder gelöscht.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

 

Zusätzlich bieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50 Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von Raphael Tostlebe.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Yen-Chen Chang: Technophysis: A Media-archaeological Investigation of Technology and Nature from Antiquity to the Present in China [Masterabeit]

Yen-Chen Chang: Technophysis: A Media-archaeological Investigation of Technology and Nature from Antiquity to the Present in China [Masterabeit]

  • Wann 26.01.2022 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Online via Zoom Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin
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Abstract:
This presentation aims to give a brief account of my media-archaeological investigation in China from the very early beginning of the Chinese civilisation based on mythological stories to the current digital era. The Chinese techno-scientific thinking has undergone a number of paradigm shifts, as Thomas Kuhn might call it, throughout the history such as the Calendar Crisis in the late Ming Dynasty (1629-1644), which led to the Gregorian Reform, or the SelfStrengthening Movement 自強運動 (1861-1895) aka. Western Affairs Movement 洋務運 動 after China’s defeat in both Opium Wars 鴉片戰爭 (1839-1860) against the British Empire and the French Empire. Since then, the development of the science and technology in China subsequently transited into the modern period. Even up until now, China is still immensely influenced by these westernisation movements and the modern European techno-science. In a bid to find out the possible media thinking and media-archaeological objects during these nearly 200 years of techno-scientific transformation in China, I will try to make a comparative timeline of the important historical events and technological developments between China and Europe to demonstrate the exchange of technological ideas between the two civilisations such as 1) Leibniz’s invention of binary system inspired by I Ching 易經 aka. Book of Changes, and 2) the first time-keeping medium 自鳴鐘 (striking clock) brought into China in 1581 by Italian Jesuit priest Michele Ruggieri 羅明堅. Apart from the well documented literature on the technological exchange, there is a literary account of the creation of China’s allegedly first automata by inventor Huang Lüzhuang 黃履莊 in the 17th Century (Unfortunately, none of his inventions and publications survived or rediscovered.). And, finally, I will also introduce a number of inventions during the modern period in China such as the highly complicated mechanical machine the Chinese Typewriter (invented in 1916) as well as the creation of the Chinese transliteration systems zhùyīn 注音 (officially adopted in 1918 by the ROC) and pinyin 拼音 (since 1958 in the PRC) in the hope of a quick adaptation to QWERTY keyboard. 

 

Bitte beachten! Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie gelten die 2G+-Regeln: geboostert oder geimpft/genesen + getestet. Zusätzlich zu einem Nachweis muss sich über einen QR-Code in den Raum eingeloggt werden, damit wir gegebenenfalls die Kontakte nachverfolgen können. Die Daten werden nach 2 Wochen wieder gelöscht.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

 

Zusätzlich bieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50 Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von Raphael Tostlebe.

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Salome Belkania: Was ist ein digitales Archiv? Eine medienarchäologische Analyse am Beispiel des "Internet Archives" [Masterarbeit]

Salome Belkania: Was ist ein digitales Archiv? Eine medienarchäologische Analyse am Beispiel des "Internet Archives" [Masterarbeit]

  • Wann 20.04.2022 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin Online via Zoom
  • Name des Kontakts
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Abstract:

In dieser Masterarbeit wird die Geschichte der Archive untersucht mit dem Fokus auf das digitale Archiv. Um die digitalen Archive zu analysieren, wird zuerst das Phänomen vom analogen Archiv erforscht. Als Forschungsmethode wird die medienarchäologische Methode verwendet, denn dadurch wird die Geschichte der Archive besser geschildert.
Das Wort “Archiv” hat lateinische Wurzeln - archivum ‚Aktenschrank‘; aus altgriechisch ἀρχεῖον archeíon ‚Amtsgebäude‘. Es wird von verschiedenen Autoren und Forscher unterschiedlich definiert, eine der Definitionen wird wie folgt erklärt: „Archives are spaces where power is negotiated, contested, and ultimately consolidated. They are characterized as much by the materials they include as by those they do not as well as the injustices that such exclusions threaten to reproduce.”
Um das Thema mit konkreten Fällen zu verdeutlichen, wird als Beispiel für das digitale Archiv “Das Internetarchiv” genommen. Damit die Form, Struktur und der Inhalt vom digitalen Archiv besser geschildert wird, wird auch ein Beispiel für das analoge Archiv genommen nämlich “Deutsches Literaturarchiv Marbach”. Der Grund dafür ist die Geschichte dieses Archivs. In dieser Masterarbeit werden nicht nur der Begriff und das Phänomen vom digitalen Archiv geschildert, sondern ein Teil wird sich auch mit dem technischen Aspekt beschäftigen.


Analoge und digitale Archive haben natürlich auch viele Gemeinsamkeiten und oft sind die Merkmale, was in einem analogen Archiv eine analoge Form und Struktur haben, bei einem digitalen Archiv in einer digitalen Form und Struktur vorhanden. Archive sind das dokumentarische Nebenprodukt menschlicher Tätigkeit, das wegen seines langfristigen Wertes aufbewahrt wird. Es handelt sich um zeitgenössische Aufzeichnungen, die von Einzelpersonen und Organisationen im Rahmen ihrer Tätigkeit erstellt werden und somit einen direkten Einblick in vergangene Ereignisse bieten. Sie können in einer Vielzahl von Formaten vorliegen, z. B. in schriftlicher, fotografischer, bewegter Bild- und Tonform, digital und analog. Archive werden von öffentlichen und privaten Einrichtungen und Einzelpersonen auf der ganzen Welt unterhalten.
Archive haben bestimmte Merkmale und damit die für die Gesellschaft von Wert sind, müssen sie eine vertrauenswürdige Ressource sein. Um dies zu erreichen, müssen sie die folgenden Eigenschaften aufweisen: Authentizität - die Aufzeichnung ist das, was sie zu sein vorgibt, erstellt zum dokumentierten Zeitpunkt und von der Person, von der das Dokument angeblich erstellt wurde. Verlässlichkeit - sie geben das Ereignis genau wieder, wenn auch aus der Sicht der Person oder Organisation, die das Dokument erstellt hat. Integrität - der Inhalt ist ausreichend, um ein kohärentes Bild zu vermitteln. Leider sind nicht alle Archive vollständig.


Benutzbarkeit - das Archiv muss an einem zugänglichen Ort und in einem benutzbaren Zustand sein. 
Archive haben mehrere Eigenschaften, sie werden nur dann aufbewahrt, wenn sie als von langfristigem historischem Wert angesehen werden. Dies kann schwer zu beurteilen sein, aber es bedeutet, dass Archivsammlungen nicht jedes jemals geschaffene Dokument enthalten und auch nicht enthalten können. Sie werden nicht bewusst als historische Aufzeichnungen angelegt. Ihre Stärke liegt darin, dass sie eine zeitgeschichtliche Aufzeichnung sind und im Lichte der Frage betrachtet werden müssen, wer das Dokument verfasst hat und warum. Dokumente müssen nicht "alt" sein, um ein Archiv zu sein, sie werden nur nicht mehr für den Zweck benötigt, für den sie erstellt wurden. Es gibt eine Vielzahl von analogen und digitalen Medien - nicht nur Papierdokumente. Archive umfassen schriftliche Dokumente, elektronische Ressourcen (einschließlich Websites und E-Mails), Fotos und Filme sowie Tonaufnahmen.
Mittlerweile bedeutet "Archiv" in verschiedenen Kontexten eine Menge unterschiedlicher Dinge. Er kann so viele verschiedene Dinge bedeuten, dass einige in der digitalen Bewahrung zögern, den Begriff als Ganzes zu verwenden. In vielen verschiedenen Kontexten hat der Begriff Archiv ein erhebliches Gewicht. Mit dem Begriff verbinden sich oft Vorstellungen von Langlebigkeit, sicherer Aufbewahrung, Ordnung und Authentizität, es geht um Gegenstände oder Aufzeichnungen, die aus gutem Grund zusammenhängen. In einem organisatorischen Kontext ist ein Archiv oft die Stelle in der Organisation, die Aufzeichnungen der Organisation aufbewahren und organisieren muss. So muss ein Radiosender, ein Krankenhaus oder ein Finanzdienstleistungsunternehmen aus verschiedenen Gründen (Rechtsstreitigkeiten, Steuerzwecke, Nachweltschutz, Einhaltung von Vorschriften usw.) Kopien von Aufzeichnungen über seine Tätigkeit vorhalten. In diesem Fall dient das Archiv dem Zweck, Aufzeichnungen und Materialien für die Nutzung durch die Organisation zu organisieren und aufzubewahren. In diesem Fall besteht ein großer Teil der Arbeit eines Archivs darin, sicherzustellen, dass nur das aufbewahrt wird, was für bestimmte zukünftige Verwendungszwecke als nützlich erachtet wird. Archivare verwenden den Begriff Archiv unter anderem, um eine bestimmte Art von Sammlung zu beschreiben. Was es zu einem Archiv macht, ist die Tatsache, dass die Gegenstände und Aufzeichnungen in der Sammlung "Bestände" darstellen, eine besondere Bezeichnung für eine Sammlung, die das Ergebnis der fortlaufenden Arbeit einer Person oder Organisation ist.
Wir kennen den Begriff “Archiv” auch aus einem Kontextmenü im Computer. In vielen Betriebssystemen kann man einfach mit der rechten Maustaste auf ein Dateisymbol klicken und dann auf "Zum Archiv hinzufügen" oder "Archiv erstellen". In diesen Fällen bedeutet der Begriff "archivieren" in Anlehnung an die allgemeine Verwendung des Begriffs im Computerbereich, dass man die Datei in eine Art komprimierte Containerdatei packt. In diesem Sinne ist der Begriff “Archiv” weitgehend mit dem Begriff "Backup" verbunden. Die archivierte Kopie dieser Dateien ist zwar etwas schwieriger zu erreichen, aber sie steht uns dennoch zur Verfügung.


Ein digitales Archiv (auch Datenarchiv genannt) ist in der Regel ein Informationssystem, dessen Ziel es ist, verschiedene digitale Ressourcen zu speichern und sie einem definierten Nutzerkreis zur Verfügung zu stellen. Inhaltlich und technisch wachsen digitale Archive zusammen mit digitalen Bibliotheken und digitalen Museen, weshalb der Begriff Gedächtnisinstitution auch als Sammelbegriff verwendet wird. Wie in anderen Bereichen, die mit dem Begriff der digitalen Revolution bezeichnet werden, bringt das Aufkommen der digitalen Technologie viele Veränderungen in der Welt der Archive mit sich.
Digitale Archive im weiteren Sinne umfassen alle Arten von digitalen Sammlungen, einschließlich Musik- und Videoarchive. Digitale Archive im engeren Sinne versuchen, die Bestände eines traditionellen Archivs zumindest teilweise abzubilden. Die Variante der virtuellen Archive oder Archivportale tut dies auf eine neue Art und Weise: Virtuelle Archive lagern in der Regel nicht ihr eigenes Archivgut, sondern arbeiten mit den Beständen anderer Archive. Dadurch ist es beispielsweise möglich, mehrere Bestände zu einem zusammenzuführen. Virtuelle Archive stellen also das digitale Archivgut in einen neuen Kontext, während digitale Archive die Originalarchive ganz oder teilweise kopieren.
Digitale Archive können sehr unterschiedlich gestaltet sein. Sie unterscheiden sich z.B. nach Thema, nach Archiveigentümer (z.B. staatlich oder privat), nach Art/Dateiformat des Inhalts (Bilder, Texte, Videos), nach Zugangsmöglichkeit (öffentlich oder nicht öffentlich), nach technischer Struktur, nach Sprache und nach Interaktionsmöglichkeit für die Nutzer (Art der Navigation und Suchfunktion).
Die Arbeit wird sich hauptsächlich damit beschäftigen zu zeigen, wie im Laufe der Zeit die Archive verändert haben, sodass sie sich heutzutage in mehreren Merkmalen nicht mehr überschneiden. Dementsprechend wird die Forschungsfrage der Arbeit wie folgt definiert: Sind digitale Archive Kontinuum von analogen Archiven oder existieren sie unabhängig davon?


Für die medienarchäologische Forschung wird verschiedene Literatur verwendet. Ein breites Spektrum an medientheoretischen Arbeiten beschäftigt sich mit dem Begriff "Archiv", z.B. Michele Foucault in “Die Archäologie des Wissens", oder Derridas Perspektive in “Archivfieber” sowie Friedrich Kittlers und Wolfgang Ernsts Vorstellungen von Archiven in Medienarchäologie. In den meisten dieser Arbeiten geht es weniger um die Vorgänge in einem einzelnen Archiv als vielmehr um die Rolle des "Archivs" in der Gesellschaft im Allgemeinen oder um die Idee des "Archivs" als Spuren der Vergangenheit in Objekten. Für Foucault zum Beispiel ist "das Archiv" nicht so sehr ein einzelner Satz von Materialien, sondern ein Begriff für die Gesamtheit der historischen Aufzeichnungen/Beweise, mit denen man arbeiten kann. Z.B. Jacques Derridas Mal d'Archive ist über den Drang, Aufzeichnungen zu führen, als einen Prozess, der die Verdrängung alternativer Geschichten und Versionen der Vergangenheit mit sich bringt. Es ist ein weiterer Katalysator für die kritische Auseinandersetzung. Indem die Archive als Metapher für die Matrizen behandelt werden, die die dominanten Diskurse unserer Kultur enthalten und umrahmen.
In dem abschließenden Teil dieser Arbeit wird versucht, auch die Perspektive der Archive in der Zukunft zu analysieren. Es wird auch der Begriff “Postdigitale” im Sinne von Nachhaltigkeit erwähnt und ob die Archive überhaupt existieren werden und wenn nicht, welche Form und Struktur sie haben werden oder wenn ja, wie werden sie in diesem Fall aussehen?

 

Bitte beachten! Trotz landesweiter Lockerungen besteht während Präsenzveranstaltungen an der Humboldt Universität weiterhin Maskenpflicht. Für eine Teilnahme via Zoom wählen Sie sich bitte ab 17:50 Uhr unter https://hu.berlin/mdwm-kolloquium ein.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

 

Zusätzlich bieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50 Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von Raphael Tostlebe.

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

 

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .

Aufgrund der derzeitigen Corona-Pandemie, würden wir uns über eine Teilnahme via Zoom freuen. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von david.friedrich@hu-berlin.de .