Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Keynote und Einführung

Prof. Dr. Bernd Ulmann

Donnerstag, 12.04.2012, 10:00-10:45 Uhr.

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Abstract

"Think Different: Think Analogue" ist weit mehr als nur ein Blick zurück in die Geschichte des Rechnens mit Maschinen. Neben der unbestreitbaren Bedeutung, die das Rechnen mit (zumeist elektronischen) Analogien für die Entwicklung der uns tagtäglich umgebenden technischen Errungenschaften hatte, neben der ebenso unbestreitbaren Ästhetik der hierfür entwickelten Maschinen, birgt die Grundidee, Simulationen komplexer Systeme auf Modellbildung zurück zu führen ein bislang stark vernachlässigtes Potenzial in sich, auf das dieser Workshop und diese Keynote aufmerksam machen wollen. Gerade in Verbindung mit neuenTechnologien könnten Techniken und Ideen der analogen Rechentechnik, die durchaus auch digital implementiert sein können, wie nicht zuletzt eine Reihe historischer Maschinen unter Beweis stellt, nicht nur eine Renaissance erleben sondern zur Keimzelle eines neuen Zweiges des High-Performance-Computings werden.

Vortragsfolien zum Download

ulmann-keynote.pdf

Kurzvita

Bernd Ulmann studierte nach dem Abitur von 1989 bis 1996 Mathematik und Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Diplomarbeit schrieb er zum Thema Kryptographie und Zahlentheorie. 2009 promovierte er an der Universität Hamburg bei Gudrun Wolfschmidt (Faszination Analogrechnen - Geschichte und Grundlagen elektronischer Analogrechner). Seit April 2010 ist Ulmann an der Hochschule für Oekonomie & Management in Frankfurt am Main als Professor für Wirtschaftsinformatik tätig.

1999 gründete er die Firma Raven Information Technologies GmbH in Bad Schwalbach. Im Jahr 2000 eröffnete er ein Museum für Großrechner - insbesondere VAX und Alpha-Prozessor - in Heidenrod-Kemel. Zudem unterhält Ulmann in Bad Schwalbach eine weltweit einzigartige Sammlung von Analogrechneranlagen. Ulmann ist Gründer und Sprecher der Development-SIG sowie stellvertretender Sprecher der SIG Forschung und Lehre bei Connect Deutschland.

Zu seinen Entwicklungen im Hard- und Softwarebereich zählen unter anderem der 16-Bit-Prozessor QNICE sowie die Programmiersprache 5 (Five).