Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Doktoranden

Exposés zu den laufenden sowie abgeschlossenen Promotionen am Lehrstuhl für Medientheorie.

 

| Laufende Promotionen:

 

Project Cybersyn —the telecommunications network and processing system developed by Stafford Beer and his team to cybernetically manage Chile's economy in the early 1970s— deserves further analysis when it comes to measure its true own role and scope in the configuration of the so-called media cultures, and thus in a history of media technologies that goes beyond the socio-political events that, as it has been claimed, would have determined and conditioned it (Medina 2011). In other words, if we give credit to Michel Foucault's critique of history and historiography, and more specifically to his archaeology of the (too) human sciences (Foucault 1970; 1972), an enterprise radically propelled by Friedrich Kittler's media theories (Kittler 1979; 1980; 1990), then, would it be possible to consider, alternatively, that Cybersyn constitutes an important case to study the moments and modes through which a techno-cultural turn began to define the ways we relate to knowledge, power, as well as to our cultures and societies, and hence, to our own human condition? Moreover, would it be possible to identify, through the mate[real]ization of this case, to which extent cybernetic thinking had participated in such a turn, informing perhaps the emergence of modes of government that act not only in organizations, but in the self as well? Furthermore, would the remoteness, maybe the peculiarity, of the context where these threads were entangled point out particularities that belong to this case only, or rather, perhaps, it would show that they just obeyed the protocols setup by a technological recursion and instantiation, which, in turn, was part of a broader eventualization? [weiterlesen...]

 

| Abgeschlossene Promotionen:

 

„Vorliegendes Projekt hat die historischen und materiellen Wandlungen der Philologie aus medienwissenschaftlicher Perspektive zum Gegenstand. In den Blick geraten dabei philologische Praktiken und Institutionen (in primär deutscher Tradition), die entgegen ihrer neuhumanistischen Bestimmung um 1800 als nicht mehr menschlich oder anthropozentrisch begriffen werden können, weil sie nicht mehr oder nicht mehr nur von einem spezifischen humanen Subjekt ausgehen oder auf ein solches zielen. Andersherum formuliert wäre die These zu belegen, dass Philologie heute mindestens posthumanistisch zu denken ist, insofern dort nicht mehr nur oder primär Menschen, sondern auch ihr maschinelles Anderes schreibt, liest und versteht. Gleichwohl, und das gerät zur veritablen Herausforderung der Philologie im 21. Jahrhundert, sind ihre zentralen Begriffe und Verfahren noch immer weitgehend an das papierschriftliche Paradigma von Datenverarbeitung, dem auch der Neuhumanismus entsprang, gebunden. Ziel dieser Forschung ist damit eine Dissertation, die jene philologische Lage beschreibt. Anhand von drei Fallstudien zu aktuellen Schreibszenen, die – Rüdiger Campes Begriff erweiternd – heuristisch als posthuman charakterisiert werden können, sollen medienhistorischer Wandel und medientheoretische Herausforderung der Philologie dargelegt werden.“ [weiterlesen...]

 

„Im Zentrum des Projektes steht die Theorie und Praxis des Retrocomputings, welches Fragen nach einer adäquaten Auseinandersetzung mit der Geschichte des Mikrocomputers aufwirft. Offensichtlich widerspricht Retrocomputing der klassisch konservierenden/präservierenden Praxis des Umgangs mit technikhistorischen Artefakten. Daher wäre zu fragen, warum sich ein solcher »respektloser« Umgang mit Technikgeschichte etablieren konnte. Möglicherweise ist hierin ein »Erbe« der Hackerkultur zu sehen, welche in der Frühzeit des Mikrocomputers fester Bestandteil der semiprofessionellen Auseinandersetzung mit diesem war. Heute haben sich beide Bewegungen parallelisiert: Während die Hackerkultur ihren Modus Operandi auf aktuelle Technologien konzentriert, konzentriert sich Retrocomputing auf alte Plattformen.“ [weiterlesen...]

 

„Medienarchäologie erlaubt, im Unterschied zur Archäologie, Philologie oder historischen Musikwissenschaft, die dem klassischen Geschichtsmodell verpflichtet bleiben, eine synchrone Perspektive auf den Forschungsgegenstand einzunehmen. Indem sie als Methode die funktional-operative Dimension der beteiligten Vermittler, sowohl in materieller als auch in theoretischer Hinsicht, aktualisiert, (re-)inszeniert sie die epistemogene Qualität der jeweils vermittelten Zusammenhänge und kann so zur Neubewertung von Fundstücken, Textstellen und Theorien beitragen oder diese gar in ein ganz neues Licht stellen.“ [weiterlesen...]

 

„In my PhD dissertation I investigate three case studies: computer games in which music is algorithmically generated or modified, a speaking toy computer, and the early video game consoles. The respective technical features of these devices map out a large area of electronic sounds and interactions. In these investigations the realm of the random and the unforeseeable plays the central role, referring to concepts that arise from information theory and the theory of complexity. Additionally, this dissertation discusses the relationship between noise and signal in aesthetics, the economic and cultural determination of media, and the psychoanalytic background of the public's preoccupation with old media. The methodological approach of this dissertation is grounded in the theory of technical media, which is centrally interested in the materiality of its object of study, as well as in the investigation of the epistemology and technical history of sound.“ [weiterlesen...]

 

„Wie können Theodor W. Adornos medienkritische Thesen – als wohl prominentester Beitrag gilt das in Zusammenarbeit mit Max Horkheimer entstandene Kapitel Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug (1944) – in ihrer Gesamtheit mit heute auf Basis algorithmischer Transformationen prozessierenden zeitkritischen Medien in Bezug gesetzt werden?“ [weiterlesen...]

 

„Diese Dissertation untersuchte die Geschichte und Medienarchäologie der rhythmischen, sonischen, mitunter auch musikalischen Aspekte digitaler Medien- und Informationstechnologien zwischen 1930 und 2010 mit einem Rückgriff auf das Spätmittelalter und das 19. Jahrhundert. Kernkonzept war dabei die Kombination und Begriffsverschiebung von Algorithmus und Rhythmus hinzu Algorhythmus.“ [weiterlesen...]