Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Greta Wolansky: Code – Kunst – Kreativität - Eine medienwissenschaftliche Perspektive auf „Künstliche Kreativität" in der Bildenden Kunst (Masterarbeit)

Greta Wolansky: Code – Kunst – Kreativität - Eine medienwissenschaftliche Perspektive auf „Künstliche Kreativität" in der Bildenden Kunst (Masterarbeit)

  • Wann 06.07.2022 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Online via Zoom Medientheater, Raum 0.01, Georgenstraße 47, 10117 Berlin
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Abstract:

Suchmaschinen wie Google, Empfehlungssysteme wie Amazon und viele weitere Apps, die uns den Alltag erleichtern, sind ziemlich smart, aber noch weit entfernt davon, wie Menschen zu denken, bzw. eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. Was aber passiert, wenn ein System in der Lage ist, neue Dinge zu generieren? Was wäre, wenn es durch eine effizient gestaltete Datenbank fähig ist, ein Gedicht, eine Symphonie oder sogar ein Bild zu kreieren?
Computer erobern die Kunstwelt: Sie malen wie Rembrandt, komponieren wie Beethoven, schreiben Romane, Theaterstücke oder choreographieren Tänze. Jüngst erzielte ein von einem Generative Adversarial Network „gemaltes“ fiktionales Portrait (Portrait of Edmond De Belamy) beim renommierten Auktionshaus Christie’s mit einer Summe von 432.500 US Dollar das Vielfache des ursprünglichen Schätzpreises. Signiert wurde es am unteren rechten Bildrand in künstlerischer Manier jedoch nicht etwa mit den Namen der Programmierer, sondern mit einem Ausschnitt des dem Bild zugrunde liegenden Algorithmus. Dies wirft viele Fragen auf – über unsere Auffassung von Kunst, Autorschaft und Urheberrecht genauso wie über die Fähigkeit der Kreativität und des Schöpferischen, die der Mensch bisweilen als Alleinstellungsmerkmal für sich beansprucht.
„Künstliche Kreativität“ ist längst zum neuen Leitziel geworden. Es gilt, Maschinen dem Menschen ebenbürtig, selbstbestimmt und geistvoll zu machen; Computern im Sinne des Pygmalion-Motivs die schöpferische Kraft des*der Künstler*in einzuhauchen – aber inwieweit ist dies überhaupt möglich? Können Maschinen autonom neue Ideen hervorbringen? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, sollten wir zunächst hinterfragen, was der heute beinahe inflationär verwendete Begriff der Kreativität überhaupt bedeutet, an welchen Merkmalen er sich festmachen lässt und in welchem Maße Kreativität erlernbar ist. Dabei stellt sich heraus: „Im Traum von der Kreativen Maschine gewinnt die Maschine ein Bild von ihr selbst – und wir ein anderes Bild von ihr und von uns.“ (Rauterberg, 2021, S. 16)

Zitat aus:
Rauterberg, H. (2021). Die Kunst der Zukunft: Über den Traum von der kreativen Maschine. Suhrkamp.

 

Bitte beachten! Trotz bundesweiter Lockerungen bitten wir darum, während der Präsenzveranstaltungen selbstständig eine Maske zu tragen und die 3G-Regeln einzuhalten.

Wir bitten um eine kurze Rückmeldung, damit wir die ungefähre Anzahl an Teilnehmenden einschätzen können.

Zusätzlich bieten wir auch eine Teilnahme via Zoom an. Bitte wählen Sie sich dafür ab 17:50 Uhr ein. Den Link erhalten Sie auf Nachfrage von Raphael Tostlebe.