Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Tilman Baumgärtel: Schleifen. zur Geschichte und Ästhetik des Loops

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 12.05.2004 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Loops sind allgegenwärtig. Nicht nur in den Computerprogrammen, die ein großer Teil der Bewohner der Ersten Welt heute tagtäglich benutzen, laufen unter der Oberfläche ununterbrochen Programmschleifen ab. Nein, die Loops haben sich in den letzten Jahrzehnten an die Oberfläche gedrängt, und sind zu einem gängigen, wenn auch häufig übersehendem Element unseres Lebens geworden. Unübersehbar basieren Computerspiele und Bildschirmschoner auf Rekursionen in der Software. Aber nicht nur in der Informatik sind Loops zu einem prägenden Thema geworden, sondern auch in der U- und E-Musik, bei Minimal Music genauso wie bei Techno und Hip Hop, in der bildenden Kunst, in der Gestaltung und der Architektur. Besonders n der bildenden Kunst ist das Arbeiten mit Video-Loops in den letzten Jahren geradezu zu einer Mode und einem eigenen Subgenre der Videokunst geworden. Künstler wie Dan Graham, Klaus vom Bruch, Daniel Pflumm, Pippilotti Rist oder Rodney Graham haben den Loop zu einem eigenen Stilmittel und zu einem Charakteristikum ihrer Arbeit entwickelt. Vorgestellt wird ein interdisziplinäres work in progress zur Geschichte und Ästhetik des Loops anhand einiger Beispielen aus der Pop- und E-Musik. Tilman Baumgärtel, Journalist und Medienwissenschaftler, lebt in Berlin, und schreibt unter anderem für die taz, die Zeit und die Medienfachpresse.