Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

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Shintaro Miyazaki: Das Digitale verstehen — eine Philosophie und Archäologie des Algorhythmischen, Realen und Symbolischen

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 06.02.2008 von 18:00 bis 18:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Mein Promotionsvorhaben hat das Ziel, eine sinnvolle Gedankenarbeit der epistemologischen Bedingungen der nun ubiquitären digitalen Medientechnologien und ihren Praktiken zu skizzieren und den „medieninduzierte[n] Veränderungen in der Zeitkultur“ nachzugehen. Seit Ende der 1980er Jahre bildete sich ein medienwissenschaftlicher Diskurs, der sich mit dem Leitmedium Computer auseinandersetzte, dessen Fokus sich aber fast schon inflationär auf das Visuelle beschränkte. Zeitgenössische Medientheorien des Digitalen stellen oft seine Unbeständigkeit und Metaphorizität in den Vordergrund, verbleiben aber lediglich bei der Feststellung, dass diese wichtige Konzepte sind und überspringen oft deren wesentliche Analyse. Genauer betrachtet ist aber gerade eine akustisch beziehungsweise sonisch geprägte Medienwissenschaft für eine sinnvolle Analyse der digitalen Signaltechnik, welche die Grundlage des ,Digitalen‘ bildet, naheliegender, da das Sonische schon immer unbeständig und zeitlich war. Elektronische und digitale Signale im Vollzug können außerdem sehr einfach in Klänge transformiert werden. Es gibt einen direkten Bezug zwischen Elektrotechnik und Klang. Die Kopplung von Medien und Klang geschieht seit der „digitalen Revolution“ immer wie öfters algorhythmisch. Das Algorhythmische oszilliert zwischen dem Symbolischen und dem Realen. Das Promotionsvorhaben soll diese Kenntnisse über das Wesen des Digitalen weiter vertiefen und auch medienhistorisch und -archäologisch, das heisst unter anderem an den harten Fakten von Ingenieurswissen fixieren.