Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Martin Donner: "Äther und Information. Aprioris des Medialen im Zeitalter technisierter Kommunikation" (Magister-Arbeit)

Martin Donner: "Äther und Information. Aprioris des Medialen im Zeitalter technisierter Kommunikation" (Magister-Arbeit)

  • Wann 06.11.2013 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Georgenstraße 47, R. 0.01 (Medientheater)
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In einer vielbeachteten Rede vor der Gesellschaft der deutschen Naturforscher und Ärzte erläutert Heinrich Hertz im Jahr 1889 seinem Publikum: "Der heutigen Physik liegt die Frage nicht mehr ferne, ob nicht etwa alles, was ist, aus dem Äther geschaffen sei? Diese Dinge sind die äußersten Ziele unserer Wissenschaft, der Physik." Nur ein Jahrhundert später, im Jahre 1990, ist John Archibald Wheeler, ein prominenter Vertreter der Digitalen Physik, seinerseits überzeugt: "It from bit … every it — every particle, every field of force, even the spacetime continuum itself — derives its function, its meaning, its very existence entirely — even if in some contexts indirectly — from the apparatus-elicited answers to yes or no questions, binary choices, bits."

Die vorzustellende Skizze einer Abschlussarbeit im Fach Medienwissenschaft geht der strukturellen Analogie dieser beiden Aussagen nach und sucht ihr Zustandekommen aus medienepistemologischer Perspektive zu beleuchten. Da es sich weder beim Äther noch beim (mathematischen) Informationsbegriff um vollständig homogene Konzepte handelt, wird ein grober Überblick zu geben sein, um derart gewappnet die Frage erörtern zu können, inwieweit der Informationsbegriff möglicherweise einen Äther 2.0 abgibt. Vorausgreifend sei hierzu bereits angemerkt, dass es trotz ähnlichem Universalitätsanspruch natürlich gravierende Differenzen zwischen beiden Konzepten gibt, die – wie es sich zum derzeitigen Stand der Arbeit und entgegen der üblichen Wissenschaftsgeschichtsschreibung darstellt – möglicherweise eher verschränkt denn distinkt auftreten.