Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Martin Carlé: Augmented Phenomenology

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 10.01.2007 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Das „Zeitkritische“ neben (pará) dem „Logischen“ als Hauptkennzeichen der modernen Medienentwicklung faktisch zu motivieren, diskursiv zu verorten und nicht zuletzt historisch zu erforschen sind die Ziele des vorzustellenden Dissertationsprojekts. Das Letzte Kapitel „Augmented Phenomenology“ begründet als Arbeitstitel den theoretischen Fluchtpunkt der Grundargumentation: Der Prozess ‚an sich‘, ob Rhythmus, Algorithmus oder Rückkopplung/Rekursion, ist etwas völlig logisches und spätestes seit dem es Prozeduren auch in Homecomputern gibt alltäglich evident. Aus der schlichten Notwendigkeit einer zeitgebundenen Auf- bzw. Durchführung von Prozessen allerdings erwächst aus ihrer Korrelation ein zeitkritischer Bereich, der neben den logischen tritt, aus ihm heraus-tritt, ek-sistiert. Dieser Seinsbereich, der seit je her der Phänomenologie zufällt, wird durch zeitkritische Medienprozesse heute auf spezifische Weise augmentiert.

Die auszubreitenden und zur Diskussion gestellten Argumentationsstränge behaupten die Grundkonfiguration dieser Verhältnisse aus einer akustischen Analyse der Sonosphäre Griechenlands und ihren späten, relativ plötzlichen Umbruch mit der Erfindung des Computers. Sowohl der Begriff „Medium“ als auch die „Phänomenologie“ entstehen im Umfeld der „Harmonie“ als Wissenschaftstheorie. Die epistemologischen Auswirkungen und Brüche am „Zeitkritischen“ als Paradigma des Hörens bzw. der Verfolgung mit medienarchäologischen Methoden zu erweisen, verankert diesen Ansatz im Programm der Berliner Medientheorie.