Chip/s Sound/s Performing Bytes
- https://www.musikundmedien.hu-berlin.de/de/medienwissenschaft/medientheorien/kolloquium1/chip-s-sound-s-performing-bytes
- Chip/s Sound/s Performing Bytes
- 2020-02-12T18:00:00+01:00
- 2020-02-12T20:00:00+01:00
- Wann 12.02.2020 von 18:00 bis 20:00
- Wo Medientheater
- iCal
Im Wintersemester fand im Modul "Medientheorie und Medienarchäologie" des Bachelorstudiengangs Medienwissenschaft das Seminar „Chip(s) Sound(s) - Performing Bytes“ statt - geleitet von Dr. Melanie Fritsch und Dr. Stefan Höltgen. In der Kolloquiumspräsentation werden erste Ergebnisse des Seminars präsentiert. Zunächst fasst Dr. Fritsch die ludomusikologischen Grundlagen des Seminars zusammen: Die Ludomusicology ist ein Teilbereich der Game Studies, der sich in den letzten zehn Jahren etabliert hat, zunächst vor allem aus der Musikwissenschaft heraus. Neben einer eigenständigen Theoriebildung für die Analyse von Musik in Spielen, Musikspielen und die um Computerspiele und ihre Musik herum entstandene Fankultur sowie ihre Wechselwirkungen mit anderen medialen Formen und Musikgenres, interessiert sich ludomusikologische Forschung gleichermaßen für die Frage, inwiefern Spiele und Musik selbst zum Gegenstand spielerischer Praktiken werden bzw. als solche analysiert werden können. Vor diesem Hintergrund wird das Erkunden und beständige Verschieben der Grenzen des technisch Möglichen im Rahmen der Chipmusikkultur als eine spielerische Gaming-a-System-Praxis verstanden, deren Ziel es ist, vorgefundene Systeme im doppelten Sinne zu „gamen“. Im Anschluss stellt Dr. Höltgen einige technische und programmiererische Grundlagen der Soundchips SID, POKEY, AY-3-8500, TIA sowie der 1-Bit- und Hardware-Sounds vor. Diese Klangerzeuger wurden im Rahmen des Seminars von den Studierenden auf Computer-Systemen der 1970er- und -80er-Jahre programmiert und „bespielt". Die jeweiligen Spezifika dieser Soundchips lassen sich als Musikinstrumente mit charakteristischen klanglichen Eingeschaften verstehen, vermögen die Computersysteme aufgrund technischer Beschränkungen doch nicht, jeden beliebigen Klang zu synthetisieren. Die individuellen und idiosynkratischen Tonausgaben der Systeme werden abschließend von Teilnehmer:innen des Seminars live vorgeführt und anhand eines gecoverten Songs zu Gehör gebracht. Die Präsentation stellt das Vorergebnis einer für das Frühjahr geplanten längeren Performance dar, bei der sechs unterschiedliche Homecomputer und Klangerzeuger in einem Konzert zum gemeinsamen Musizieren vorgeführt werden.