Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Stefan Lätzer: M

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 11.06.2008 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
  • iCal

M ist eine Suchmaschine. Der Name M erinnert an das Malteserkreuzgetriebe, das Filme anhält, um den Menschen die Wahrnehmung von Bewegung zu erleichtern, sowie an Fritz Langs „M. Eine Stadt sucht einen Mörder“, der im Prototyp der Suchmaschine ihre Funktionsweise veranschaulichen wird. M versteht sich als typische Web 2.0-Anwendung. Die Teilnehmer seien gebeten, Browser dabeizuhaben und M während der Präsentation auszuprobieren.

Film wird beim Abrollen regelmäßig angehalten. Diese Aufgabe erledigt beispielsweise das Malteserkreuzgetriebe, ein geschicht- und rechtzeitlich bedeutsamer Teil des Filmtransports. Es heißt, dass es Bewegung von einer kontinuierlichen in eine diskrete überführt. Es trägt dazu bei, Momente zu generieren, in denen genau ein Foto zu sehen ist. In der Vorstellung kann ein solcher Moment sehr lange dauern. Leider ist mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu einhundert Prozent das einem dieser Momente entsprechende Einzelbild von seinem Vorgänger und seinem Nachfolger nicht zu unterscheiden. Das Bild kann prinzipbedingt nicht wiedergefunden werden, nachdem es die Wahrnehmung verlassen hat. M sucht für dieses Problem eine Lösung durch Sprache.

Das Projekt M besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Davon wird nur der praktische Teil im Kolloquium präsentiert. Während der Präsentation wird sporadisch auf ausgewählte Textstellen zum Thema Finden, Verschwinden und Adressierung eingegangen.