Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Musik­wissen­schaft und Medien­wissen­schaft | Medienwissenschaft |  ↳ Medientheorien | Kolloquium | Jochen Venus: Zeichen, Formen, Praktiken. Über drei irreduzible Perspektiven der Medienreflexion

Jochen Venus: Zeichen, Formen, Praktiken. Über drei irreduzible Perspektiven der Medienreflexion

  • Was Kolloquium „Medien, die wir meinen“
  • Wann 30.01.2008 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Um 1900 baut Charles S. Peirce sein trichotomisches Zeichenmodell zu einer hochkomplexen semiotischen Matrix aus. Diese Matrix überzeugt noch immer als die stringenteste allgemeine Modellierung von Zeichenprozessen. Wenn es aber um besondere Zeichenprozesse geht, wenn man statt einer ‚natürlichen’ und ‚universellen’ Semiose medientechnisch spezifische Zeichenprozesse nachzuzeichnen versucht, dann versagt die Peirce’sche Semiotik. Dieses medienanalytische Versagen der Semiotik ist enorm aufschlussreich: Einerseits kann man an ihm exemplarisch die Probleme eines medienreflexiven Monismus verdeutlichen, andererseits lässt sich vor dem Hintergrund des Peirce’schen Modells eine Ordnung irreduzibler medienanalytischer Perspektiven bestimmen, in deren Schnittpunkt Mediendispositive Kontur gewinnen.