Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

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Matthias Zoeller: Humanize in Musikproduktionsprogrammen (DAWS) - ein psychoakustischer und systemtheoretischer Zugang (Vortrag)

Humanize in DAWs, microtiming, comparison experiment, uncertainty relations
  • Wann 15.11.2017 von 18:00 bis 20:00
  • iCal

Es wird ein neu entwickeltes Humanize-Modul vorgestellt und in einen theoretischen Kontext eingeordnet. 

Die meisten hardware- und softwarebasierten Rhythmusmaschinen sind mit einer „Humanizefunktion“ versehen, die die metrisch exakten Schläge mit algorithmisch erzeugten Mikroverschiebungen versieht, um dem Rhythmus kleinste Variationen des Timings, denen auch ein professioneller Schlagzeuger unterliegt, zu überlagern und damit einen „menschlichen Faktor“ zu simulieren.

Das dem im Kolloquium vorgestellten Humanize–Modul zugrunde gelegte Verfahren verwendet im Unterschied zu den gängigen auf algorithmisch erzeugtem Zufall und `swingen lassen´ (d.h. Verschieben von Tonereignissen in Richtung auf einen voreinstellbaren Triolenwert) basierenden Modulen Kenngrößen bzw. Deskriptoren eines diskreten MIDI– oder Audiomusiksignals zur Berechnung der Größe von zeitlichen Verschiebungen (`event–shifts´, Bilmes, 1992). Die auf drei Zeitskalen (Makro–, Meso– und Mikroskala) berechneten Parameter werden zu Bulk–Parametern zur Berechnung der Größe der Verschiebungen zusammengefasst. Das Verfahren bezieht Theorien aus den Kognitionswissenschaften, Music Information Retrieval und systemtheoretische oder der Systemtheorie verwandte Ansätze ein, um die Humanizefunktion in einem Musikproduktionsprogramm oder verwandten Anwendungen mit dem Ziel `größerer Musikalität´ zu optimieren.

 

Humanize in music production programmes (DAWS) - a psycho-acoustic and system theoretic approach

A new humanize module for music production programmes (DAWs) will be introduced and placed in a psycho acoustic and system theoretical context.