Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Buchvorstellung und Podiumsdiskussion mit Michael Buckland

  • Wann 02.02.2011 von 18:00 bis 20:00
  • Wo Sophienstraße 22a, R. 0.01 (Medientheater)
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Michael Buckland: Vom Mikrofilm zur Wissensmaschine. Emanuel Goldberg zwischen Medientechnik und Politik

Am 02.02.2011 um 18h im Medientheater der HU Berlin des Instituts für Musik- und Medienwissenschaft (Sophienstr. 22a, 2. HH) wird Michael Buckland im Rahmen des Kolloquiums „Medien, die wir meinen“ des Lehrstuhls für Medientheorien von Prof. Dr. Wolfgang Ernst in Kooperation mit dem AVINUS e.V. sein neues Buch vorstellen.

Nach der Vorstellung des Buches durch den Autor Prof. Dr. Michael Buckland (University of California, Berkeley, USA) und dem Herausgeber Prof. Dr. Frank Hartmann (Bauhaus Universität Weimar), wird die Präsentation in eine von PD Dr. Thomas Weber (AVINUS Verlag, Berlin) moderierte Podiumsdiskussion mit M. Buckland, F. Hartmann und Prof. Dr. Wolfgang Ernst (Humboldt Universität zu Berlin) übergehen, bei der auch das Publikum die Möglichkeit hat, sich einzubringen.

Die Veranstaltung wird in Deutsch und Englisch stattfinden (ohne Übersetzung).

Am Ende der Veranstaltung wird ein kleiner Umtrunk serviert, bei dem auch die Möglichkeit zu einem Gespräch mit dem Autor besteht. Der Eintritt ist frei.

Zum Buch:

Emanuel Goldberg war Chemiker, Ingenieur und Gründer von Zeiss Ikon. Er beeinflusste maßgeblich die Bildtechnologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Ist Emanuel Goldberg der Erfinder der ersten Suchmaschine? 1925 bereits entwickelte er ein Gerät, das das Suchen, Auffinden und Anzeigen von beliebig vielen Dokumenten möglich machte. In dieser Statistischen Maschine, wie er sie nannte, kamen verschiedenste Technologien auf kreative Art und Weise zusammen: Mikrofilm für das Speichern von Dokumenten; Lochkarten für die Spezifikation der Suchanfragen; Elektronik für das Erkennen von Codierungsmustern; Optik; Kinematographie für die beweglichen Teile; und Telefonie für die Dateneingabe.

Goldberg leistete Pionierarbeit, denn die Statistische Maschine scheint der erste Bildschirmarbeitsplatz mit elektronischen Komponenten gewesen zu sein und darüber hinaus das erste System zur Auffindung von Dokumenten, das über die Lokalisation von Einträgen mit bereits bekannten Positionsadressen hinausging und sich dem wesentlich anspruchsvolleren Unterfangen widmete, Dokumente hinsichtlich bestimmter Suchkriterien suchen, auswählen und abbilden zu können.

Michael Buckland zeichnet hier eine unglaubliche Lebensgeschichte nach, die nicht nur Goldbergs Kreativität und Genialität honoriert, sondern auch ein intellektueller und gesellschaftlicher Spiegel einer historisch wichtigen Zeit für die Geschichte der Informationswissenschaften und Technologie ist.