Humboldt-Universität zu Berlin - Medienwissenschaft

Die Aufhebung des Retro-Computings in der Medienarchäologie

Stefan Höltgen (Hg.):
SHIFT - RESTORE - ESCAPE. Retrocomputing und Computerarchäologie
Winnenden: CSW 2014.
310 Seiten (Paperback)
24,95 Euro (Amazon)

 

Vortragsreihe:

 


 

Thema:

 

Im Sommersemester 2013 fand am Fachgebiet Medienwissenschaft eine Vortragsreihe zum Thema "Aufhebung des Retro-Computings in der Medienarchäologie" statt. Wöchentlich Dienstags von 18:00-20:00 Uhr wurden darin Vorträge, Performances, Podiumsdiskussionen und Diskussionen präsentiert. Die Veranstaltung war öffentlich und richtete sich an alle Zuhörer, die Interesse an der Hard- und Software sowie der Medien- und Kulturtheorie des Mikrocomputers haben.

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Materialien:

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Timeline:

(Bitte klicken Sie auf den Vortragstitel um zum dazugehörigen Abstract zu gelangen)

 

Datum Referent Titel
09.04.2013

Dr. Stefan Höltgen, Prof. Dr. Wolfgang Ernst

SHIFT - RESTORE - ESC: Die Aufhebung des Retrocomputings in der Medienarchäologie
16.04.2013 Sebastian Felzmann, M.A. Mediennostalgie - Designnostalgie und Userreaktionen
23.04.2013

Nikita Braguinski, M.A.

Ästhetisches Rauschen. Die Werteökonomie der Computerklänge

30.04.2013

Pater Maria

Irrlicht Project - Chiptunes mit 8-Bit-Hardware (Lecture Performance)

07.05.2013

Jörn Mika

SymbOS - Ein Multitasking-Betriebssystem für Z80-basierte Computer

14.05.2013

Michael Steil

Rasterstrahl-Hacken: Grafik mit dem Commodore 64

21.05.2013

Dr. André Fachat

Entwicklung des Commodore-64-Emulators "VICE"

28.05.2013

Volker Mohr

Aus Neu mach Alt: RISC OS auf Beagleboard und Rasperry Pi

04.06.2013

Constantin Gillies

Lesung aus "Extraleben 3: Endboss"

11.06.2013

Berthold Fritz

Vom Wiedereinstieg in die 8-Bit-Welt: Die Programmierung eines Spiels für Atari-Computer

18.06.2013

Prof. Dr. Horst Völz

Beispiele für die Softwareentwicklung zum KC 85

25.06.2013

Prof. Dr. Claus Pias

8-bit als Theorie-Epoche. Vom Nachleben des Homecomputing

02.07.2013

Prof. Dr. Bernd Ulmann

Z80-Einplatinenrechner im Eigenbau

09.07.2013

Andreas Paul,
Enno Coners,
Andreas Lange

Podiumsdiskussion: Hardwhere? Softwhere? Archivierung zwischen Musealiserung, Diskursivierung und Operativ(er)haltung

 

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Abstracts:

 

Dienstag, 09.04.2013
Dr. Stefan Höltgen / Prof. Dr. Wolfgang Ernst:
SHIFT - RESTORE - ESC: Die Aufhebung des Retrocomputings in der Medienarchäologie

Das 2011 am Lehrstuhl für Medientheorien gestartete Forschungsprojekt zur "Archäologie des frühen Mikrocomputers und seiner Programmiersprachen" versucht den seit den frühen 1970er-Jahren gleichermaßen kultur-, medien- und wissenschgeschichtlichen "Um/Bruch" des so genannten "Computerzeitalters" anhand materialnaher Analyse von Hardware, Software und Nuzterpraxen zu beschreiben und greift dabei auf das Instrumentarium der Medienarchäologie zurück: Das Unterlaufen bloß historisch argumentierender Chronologie, die Suche nach Diskontinuitäten und damit die Frage, inwieweit heutiges Wissen von, Denken über und Arbeiten mit dem Computer durch die damals einsetzende "Privatisierung von Computerelektronik" definiert wurde. Gerade in dieser letzten Hinsicht zeigt sich im so genannten Retrocomputing ein deutlicher "Wille zum Wissen", der die heute versteckten Komplexitäten hinterfragt, die Blackbox öffnet und mit Hilfe von Kunst, autodidaktisch erworbenen Fachwissen und Anwendung neuester Mikrocomputertechnik bei der Beherrschung ältester Mikrocomputertechnik hilft. Dass sich ein so praktiziertes Retrocomputing nicht bloß mit Hilfe von Nostalgie erklären lässt, soll im Vortrag diskutiert werden. Die Medienarchäologie scheint den vielleicht nostalgischen Anfangsgrund viel mehr einer - die Veranstaltung im Hegel-Haus legt es nahe - dreifachen Aufhebung zu unterziehen: Die Aufhebung des Retrocomputing verstanden als Bewahrungs- und Erinnerungsarbeit (Archivarbeit), als Emporheben (epistemologische Praxis) und damit auch als Suspension des nostalgischen Hobbies (Erwerb von Medienkompetenz im hochtechnischen Zeitalter).

 

Weitere Informationen: http://www.medienwissenschaft.hu-berlin.de/medientheorien/

 

Der Videomitschnitt des Vortrags: http://www.youtube.com/watch?v=ThlLeZGsEOo

 

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Dienstag, 16.04.2013
Sebastian Felzmann, M.A.:
Mediennostalgie - Designnostalgie und Userreaktionen

War früher alles besser? Wenn ja, warum? Und warum fühlt sich ein Emulator einfach nicht "echt" an? Ausgehend von den klassischen Gedächtnistheorien wird der Bogen zur Nostalgie als spezifischem Modus der verklärten Erinnerung geschlagen. Diese verklärte Erinnerung wird als Mediennostalgie eingehend am Beispiel des Retro Gamings sowie der Welle an Retro Remakes und auf alt getrimmten Titel eingehend untersucht. Dabei kommen sowohl spezifische Designstrategien heutiger Retroentwickler als auch die Reaktionen der mit dem Medium alt gewordenen User zu Sprache und geben Aufschluss darüber, warum und in welcher Art und Weise gerade alte Computer- und Videospiele eine so massive Bedeutung als kulturelle Artefakte für die persönliche Biographie der Rezipienten besitzen. Die Palette an Beispielen reicht dabei von "Pong" und "Pacman" bis zu "Mega Man" 9 & 10 und "Monkey Islands 2 – HD".

Weitere Informationen:
http://www.hfg.edu/index.php/De:forschung:mitarbeitende:Sfelzmann

Der Videomitschnitt des Vortrags: http://www.youtube.com/watch?v=odvf4PBh7ac

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Dienstag, 23.04.2013
Nikita Braguinski, M.A.:
Ästhetisches Rauschen. Die Werteökonomie der Computerklänge.

Im alltäglichen Gebrauch wird unter dem "Rauschen" derjenige Teil des Informationsflusses verstanden, der vom nützlichen "Signal" getrennt und möglichst eliminiert werden soll. Indem dieser Teil der Information abgewertet wird, bekommt das "Signal" seinen höheren Wert zugeschrieben. Diese Ökonomie der gesellschaftlichen Wertzuschreibungen wurde unter anderem von Michael Thompson in seiner "Rubbish theory" analysiert. Den Ausgangspunkt des Vortrags bildet die Überlegung, dass die idealisierte Vorstellung vom zu hörenden Klang das eigentliche Signal ist, das es im Informationsfluss zu finden gilt, während der Rest (alles, was die Realität von dieser Vorstellung unterscheidet) in die Kategorie des Rauschens kommt. Nun stellt sich in Bezug auf die typischen Klänge der Heimcomputer und Spielkonsolen der 80-er Jahre die Frage: gibt es hier besonders viel von diesem "ästhetischen Rauschen" oder ist es vielmehr so, dass diese Klänge in ihrer starken Mathematisierung gerade besonders nah an der idealisierten Vorstellung liegen?

Weitere Informationen: http://independent.academia.edu/NikitaBraguinski

Der Videomitschnitt des Vortrags: http://www.youtube.com/watch?v=pNiSCS1eDVQ

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Dienstag, 30.04.2013
Pater Maria:
Irrlicht Project - Chiptunes mit 8-Bit-Hardware (Lecture Performance)

Seit mehr als 60 Jahren nutzen ComputerenthusiastInnen ihre Rechenmaschinen zur Klangerzeugung. Mit der zunehmenden Verbreitung erschwinglicher Heimcomputer und dem Aufkommen leicht bedienbarer Musiksoftware in den 1980ern gewann die Computermusik deutlich an Popularität - ein Zustand, der bis heute anhält. In den letzten Jahren hat sich eine wachsende Zahl von MusikerInnen von den umfangreichen Möglichkeiten der digitalen Klangerzeugung heutiger PCs abgewendet und ist dem rauhen Charme des Sounds der Heimcomputer und Konsolen der 80er Jahre verfallen. Die folgende Lecture-Performance widmet sich den Möglichkeiten der Musikproduktion für 8- und 16-Bit-Hardware aus Sicht eines Musikers. Unter anderem werden die bekannten Soundchips AY-3-8910/YM2149 und SID vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit gilt darüber hinaus dem ZX Spectrum 48k mit seinem monophonischen Beeper sowie der darauf erzeugbaren 1-Bit-Musik. Diese Form der Klangsynthese steht in direkter Tradition der ursprünglichen und ältesten Form der Computermusik. Der Vortrag wird durch zahlreiche Klangbeispiele abgerundet.

Weitere Informationen: http://www.irrlichtproject.de/

Der Videomitschnitt des Vortrags: http://www.youtube.com/watch?v=Jngx_vbduKA

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Dienstag, 07.05.2013
Jörn Mika:
SymbOS - Ein Multitasking-Betriebssystem für Z80-basierte Computer

Echtes preemptives Multitasking und eine schnelle, vollgrafische Windows-Benutzeroberfläche. Dazu Portierbarkeit und Plattformunabhängigkeit der Applikationen: Das hört sich ganz nach einem aktuellen Betriebssystem für moderne Rechner an, ist es aber nicht. Dass dies schon immer auf 8bit-Heimcomputern der 80er Jahre möglich war, zeigt SymbOS auf kompromisslose Art. Der Vortrag startet mit einem Überblick und steigt dann ein in die Interna des Betriebssystems. Die verschiedenen Bestandteile von SymbOS wie Microkernel, GUI und Dateisystem werden erklärt, und schließlich findet eine Live-Demonstration auf allen drei bisher unterstützten Z80-Plattformen statt.

Weitere Informationen: http://www.symbos.de/

Der Videomitschnitt des Vortrags: http://www.youtube.com/watch?v=EwFAoRb6SP0

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Dienstag, 14.05.2013
Michael Steil:
Rasterstrahl-Hacken: Grafik mit dem Commodore 64

Der Commodore 64 ist mit 12,5 Millionen Exemplaren zwischen 1982 und 1994 der meistverkaufte Rechner der 8-Bit-Ära. Sein Grafikchip, der VIC-II, besteht aus gerade mal 12.000 Transistoren – der vollständige Schaltplan paßt auf wenige A4-Seiten. Der VIC-II stammt ganz klar aus einer Zeit der Kompromisse: Die Chipdesigner hatten ein gewisses Budget an Transistoren, und hatten zur Aufgabe, dem Programmierer möglichst viele Szenarien einfacher zu machen. Der Chip abstrahiert dabei die Grafikprogrammierung nicht, sondern stellt sogar Register zur Verfügung, die in die Interna der Grafikerzeugung eingreifen. Dem Programmierer wird also nicht nur ermöglicht, den Grafikchip zu hacken, es wird sogar von ihm erwartet. Die Spezifikationen auf dem Datenblatt (320x200, 16 Farben, 8 Sprites) sagen deshalb wenig über die tatsächlich zu erreichenden Werte (384x256, 40 Farben, 100 Sprites) aus. Der Vortrag führt zunächst in die analoge Bilderzeugung (PAL/NTSC) ein, und gibt eine Übersicht über die Fähigkeiten des VIC-II und wie sie über seine Register angesteuert werden. Der Hauptteil jedoch beschäftigt sich damit, was im VIC-II vorgeht, wieso die Designer bestimmte Kompromisse gewählt haben, und wie man dieses interne Wissen für Grafiktricks verwenden kann.

Weitere Informationen: http://www.michael-steil.de/

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 21.05.2013
Dr. André Fachat:
Entwicklung des Commodore-64-Emulators "VICE"


Der Vortrag behandelt zuerst die Grundlagen der Emulation anhand von einfachen Beispielen. Dann wird auf einzelne Besonderheiten des VICE Emulators wie modulares Design, und Plattformunabhängigkeit eingegangen. Am Beispiel der VICE CIA-Emulation des Autors wird auf die Abwägung von Emulationsgenauigkeit und Emulationsperformance hingewiesen. Am Ende wird Emulation in Hardware betrachtet und die Relevanz von Emulationstechniken z.B. für virtuelle Maschinen diskutiert. Dr. André Fachat ist Executive IT Architekt bei IBM und beschäftigt sich nebenbei mit Retrocomputing, insb. mit dem 6502. Der erste genutzte Computer an der Schule war ein Commodore PET 3032, der ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat. Unter anderem ist er Autor der PET und CBM-II Emulation im Versatile Commodore Emulator VICE. Er hat den alten Rechnern aber auch schon Multitasking, Ethernet oder USB beigebracht, und beschäftigt sich mit der Erweiterung der 8-bit CPU auf 64-bit.

Weitere Informationen: http://www.6502.org/users/andre/index.html

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 28.05.2013
Volker Mohr:
Aus Neu mach Alt: RISC OS auf Beagleboard und Rasperry Pi

1983 begann die britische Computerfirma Acorn einen Nachfolger für den besonders in Bildungseinrichtungen verbreiteten 8-Bit Rechner BBC Micro zu entwickeln. Da nach Meinung der Ingenieure alle damals bekannten 16 Bit Prozessoren nicht den Anforderungen genügten, entwickelte man eine eigene, völlig neuartige RISC-CPU. Diese war nicht nur weniger komplex als die Konkurrenz von Motorola oder Intel, sie war auch preiswert. Diese ARM genannte CPU wurde erstmalig 1987 im Acorn Archimedes verbaut. Schon früh wurde diese CPU auch an andere Hersteller lizensiert, wo sie seit den 1990ern eine immer weitere Verbreitung findet. Beispielsweise in Handys, Satellitenreceivern, MP3-Playern, Tablettcomputern, Routern, usw. Die Firma Acorn selbst wurde 1998 aufeglöst und die Reste an Farnell und Pace verkauft. Dennoch gibt es nach wie vor eine große Anzahl von Fans des RISC OS, dem Betriebssystem der alten Archimedes und Risc PCs. Der seinerzeit von Pace für den Bau von STBs einfgekaufte Fork dieses Betriebssystems ist inzwischen Open Source, und wurde in die inzwischen an die Open Source Hardware Plattform Beagleboard und an das bekannte Raspberry Pi von Farnell angepasst. Und so schließt sich der Kreis: Das alte Betriebssystem hat überlebt und feiert jetzt eine Wiedervereinigung mit den modernen Nachfolgern der ursprünglichen Plattform. Gezeigt werden: Stärken und Schwächen von RISC OS im Allgemeinen und bei der Anpassung auf moderne Hardware, Probleme bei der Entwicklung, mögliche Marktnischen und das BBC-Basic (noch immer ein Bestandteil von RISC OS), der wohl leistungsfähigste und schnellste Basicinterpreter der Welt (Eigenwerbung von Acorn).

 

Weitere Informationen: http://www.retrocom.de/

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 04.06.2013
Constantin Gillies:
Lesung aus "Extraleben 3: Endboss"

Was wäre, wenn es eine Firma gäbe, die all die antiquierten Computersysteme auf dieser Welt am Laufen hält? Das ist die Prämisse hinter der "Extraleben"-Romantrilogie. Die Bücher erzählen die Geschichte von Nick und Kee, zwei in die Jahre gekommenen Computerkids, die in ihrem alten C64 eine geheime Botschaft finden. Diese Nachricht treibt sie in die Arme der mysteriösen Datacorp, jener Firma, die sich weltweit um Legacy-Systeme kümmert. Aus den hoffnungslosen Slackern werden über Nacht gefragte IT-Archäologen. In "Endboss", dem letzten Teil der Romanreihe, widmen sich die Freunde einem besonders brisanten Auftrag, der sich zwischen 70er-Spielkonsolen und Spionagesatelliten abspielt.
Aus dem Klappentext: Game Over. Entsetzt stehen Nick und Kee vor dem Flugzeugwrack. Nur ein Unfall? Als die Freunde in den Trümmern ein mysteriöses Datenband finden, kommt ihnen ein schrecklicher Verdacht: Für diese Bits musste ihr Chef sterben. Doch bevor die Datenjäger das Band entschlüsseln können, verschwindet Nick spurlos. Ein Kampf gegen die Zeit beginnt.
Constantin Gillies, Jahrgang 1970, arbeitet als Wirtschaftsjournalist und Buchautor in Köln.

 

Weitere Informationen: http://www.datacorp.de/

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 11.06.2013
Berthold Fritz:
Vom Wiedereinstieg in die 8-Bit-Welt: Die Programmierung eines Spiels für Atari-Computer

Im Vortrag stelle ich meine persönlichen Erfahrungen beim Lernen des 6502-Assemblers für 8-Bit-Atari-Homecomputer vor. Nach immerhin 15 Jahren Programmierabstinenz habe ich mir vor einigen Monaten die Entwicklung eines eigenen Computerspiels vorgenommen, für welches ich mich in die Programmierung einarbeiten musste. Insbesondere die Hardware-Spezifikation des Atari-XL-Computers - vor allem die des des Grafikchips "Antic" - stellen eine Besonderheit dar, die keiner der damals verbreiteten Mikrocomputer zu bieten hatte. Generelle Probleme der Software-Entwicklung auf Homecomputern werden dabei ebenfalls thematisiert: speicherökonomische Programmierung (ca. 48 KB stehen zur Verfügung), Wahl der Software und Hardware (Original-Assemblierer, Crossassembler oder Emulator?) Takteffiziennte Programmiertechniken (1,79 MHz Prozessortakt lassen hier keine großen Spielräume usw. Der Vortrag dient dabei einerseits als Diskussionsgrundlage für Entwickler, andererseits soll er die Herausforderung der Wiederaneignung von hardwarenaher Programmierung alter Computer als kreative Auseinandersetzung des Retro-Computings vor Augen führen.

 

Weitere Informationen: http://retrozock.wordpress.com

 

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 18.06.2013
Prof. Dr. Horst Völz:

Beispiele für die Software-Entwicklung zum KC 85

 

Der KC 85 verfügte nur über 16-KByte-RAM. Software konnte für einen EPROM-Modul mit 4 mal 2-KByte entwickelt werden. Hierfür schrieb ich das komplette Textverarbeitungssystem TEXOR mit Text-Ein-Ausgabe, Bildschirmroutine, Suchen und Ersetzen, Sortieren und Druckerroutine. Zusätzlich musste ich für den kleinen Zeichensatz (a, b, ... z) fast 2 KByte abzweigen. Damit waren natürlich nicht die üblichen, informationstheoretischen Routinen zu nutzen. Ich musste völlig ungewöhnliche Wege beschreiten. Sie werden u. a. im Vortrag erklärt. Mit dem TEXOR hat Mühlhausen-Elektronik Millionen-Umsätze erzielt.

 

Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_V%C3%B6lz

 

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

 

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Dienstag, 25.06.2013
Prof. Dr. Claus Pias:
8-bit als Theorie-Epoche. Vom Nachleben des Homecomputing

 

Inhalt folgt.

 

Weitere Informationen: http://www.leuphana.de/claus-pias.html

 

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 02.07.2013
Prof. Dr. Bernd Ulmann:
Selbstbaurechner auf Z80-Basis mit Monitorprogramm und FORTH-Interpreter

Mit wenig technischem und finanziellem Aufwand ist der Selbstbau eines auf dem Z80-Prozessor basierenden Mikrocomputers möglich, wie dieser Vortrag zeigt. Das resultierende System kann für ca. 100 EUR aufgebaut werden. Der hierfür entwickelte Monitor mit eingebettetem Forth-Interpreter wird ebenfalls im Vortrag behandelt werden. Für die nähere Zukunft ist ein kleiner Multitaskingkernel geplant, für dessen Entwicklung noch Mitstreiter gesucht werden.

 

Weitere Informationen: http://www.vaxman.de/projects/tiny_z80/

 

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

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Dienstag, 09.07.2013
Podiumsdiskussion:
Hardwhere? Softwhere? - Archivierung zwischen Musealiserung, Diskursivierung und Operativ(er)haltung


Teilnehmer: Andreas Lange (Kurator des Computerspielemuseums in Berlin), Enno Coners (Verleger im CSW-Verlag, der sich auf Retro-Computer-Publikationen spezialisiert hat), Andreas Paul (1. Vorsitzender des Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V.) - Moderator: Dr. Stefan Höltgen

 

Alte Hardware und Software muss archiviert, konserviert und restauriert werden. Sei es nun aus Gründen der Mediennostalgie, Medienarchäologie oder der schlichten Notwendigkeit, dass es immer noch Anwender (insb. in Wirtschaft und Verwaltung) gibt, die die Systeme seit Jahrzehnten nutzen. Im Verlauf der Vortragsreihe wurden die verschiedensten Sichtweisen aktueller Beschäftigung mit alten Computern vorgestellt. Die Bedingung der Möglichkeit für sie ist jedoch die Fortexistenz und Fachkenntnis der Systeme. Dieser haben sich die Diskutanten auf dem Podium unter ganz verschiedenen Vorzeichen verschrieben: Das Berliner Computerspielemuseum sammelt und stellt alte Spiele (Hard- und Software) mit großem Erfolg aus, um eine Kultur- und Mediengeschichte des Computerspiels erfahrbar zu machen. Der Verleger Enno Coners gibt Monografie, Sammebände, Romane und Zeitschriften zum Retro-Computing heraus und prolongiert damit den Diskurs über diese Computer aus deren reichhaltiger publizistischer Vergangenheit in die Gegenwart. Der Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. (vertreten durch Andreas Paul), tut genau das, was sein Vereinsname schon sagt: „Ziel und Zweck des Vereins ist der Erhalt klassischer Computer. Die Computer werden bei Bedarf repariert und wieder einsatzfähig gemacht. Um die klassischen Computer einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können, werden Veranstaltungen wie die Classic Computing durchgeführt.“ (Homepage) Auf dem Podium wird darüber zu diskutieren sein, mit welchen konkreten Mitteln hier am selben Objekt/Projekt gearbeitet wird, welche Zwecke und Möglichkeiten diese Arbeit verfolgt, vor welchen Schwierigkeiten sie steht - und warum alle drei Teilnehmer die Operativerhaltung (und nicht bloß das Sammeln alter und ggf. defekter Hardware und Software, wie es in etlichen Computermuseen praktiziert wird) ein wichtiges Anliegen ist. Den Zuschauern, die herzlich eingeladen sind, an der Diskussion teilzunehmen, wird so ein weiterer Einblick in die Vielfalt und Aktivität der „Szene(n)“ gegeben.

 

Weitere Informationen: http://www.classic-computing.de / http://www.csw-verlag.com / http://www.computerspielemuseum.de/

 

Der Videomitschnitt des Vortrags: folgt

 

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Presse:

  • Stefan Höltgen: SHIFT - RESTORE - ESCAPE. Eine Vortragsreihe in der Medienwissenschaft der Berliner Humboldt-Universität. In: RETRO-Magazin Nr. 26 (Frühjahr 2013), S. 40f.
  • Detlef Borchers: Welche Zukunft haben Computermuseen? In heise.de (10.07.2013)

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Ort und Anfahrt:

Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Musik- und Medienwissenschaft
Fachgebiet für Medienwissenschaft
Georgenstraße 47
Medientheater (Raum 0.01 - Erdgeschoss)
Anfahrt: http://goo.gl/maps/TCFzw

Beginn jeweils 18:00 Uhr (c.t.), Vortragsdauer 45-60 Minuten mit anschließender Diskussion

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Credits:

Veranstaltet und organisiert wird die Vortragsreihe von Dr. Stefan Höltgen (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medientheorien des Fachgebiets Medienwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität) im Rahmen des Forschungsprojektes "Archäologie des frühen Digitalcomputers und seiner Programmiersprachen".

Unterstützt wird die Veranstaltung durch die Philosophische Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin, das dortige Fachgebiet für Medienwissenschaft sowie durch den Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V.

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